Grüne kritisieren geplante Abschiebungen nach Afghanistan
Die Grünen haben die Pläne von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) scharf kritisiert, mehr Abschiebungen nach Afghanistan zu ermöglichen. "Alexander Dobrindt macht sich im Namen der Bundesregierung zum Handlanger und Kompagnon der Taliban", sagte der innenpolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Marcel Emmerich, dem "Tagesspiegel".
Emmerich sprach von einem "Skandal" angesichts der Tatsache, dass die
Taliban Osama bin Laden einen Rückzugsort geboten hätten und bis heute
als Akteur des internationalen Terrorismus fungierten. Die
Öffentlichkeit habe ein Recht, zu erfahren, "was die Terroristen dafür
erhalten". Dobrindt mache sich von einer islamistischen Organisation
abhängig und sorge für weniger Sicherheit im Land.
Dobrindt
kündigte am Sonntag "Gespräche auf technischer Ebene mit afghanischen
Vertretern" an. Zuvor hatte die "Bild" von Gesprächen mit den Afghanen
in Katar berichtet. Er gehe davon aus, dass es bald auch Gespräche dazu
in der afghanischen Hauptstadt Kabul geben werde, sagte Dobrindt.
Weiterhin soll es laut Bundesinnenministerium jedoch keine
diplomatischen Beziehungen mit den Taliban geben.
Quelle: dts Nachrichtenagentur