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Seyran Ates kritisiert offenen Tag der Moschee

Archivmeldung vom 04.10.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.10.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Seyran Ateş, 2012, Archivbild
Seyran Ateş, 2012, Archivbild

Foto: Tohma
Lizenz: CC-BY-2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Rechtsanwältin und Imamin Seyran Ates hat den Tag der offenen Moschee kritisiert, da er jedes Jahr am Tag der Deutschen Einheit stattfindet. "Ich finde, dass diese Veranstaltung nicht nur falsch ist, sondern auch kontraproduktiv und eine Aussage tätigt, die ich nicht tragen möchte", sagte Ates am Mittwoch dem Deutschlandfunk. Sie sei als Berlinerin aufgewachsen und lebe seit 1969 in Berlin, deshalb sei der Tag der deutschen Einheit und der Fall der Mauer für sie etwas ganz Besonderes.

"Ich hab 1989 wirklich wochen-, monatelang sehr viel geweint und ich habe sehr, sehr viele Freundinnen und Freunde aus dem Osten, das heißt, dieser Tag ist für mich als Tag der deutschen Einheit wichtig, nicht als Tag der offenen Moscheen", so die Rechtsanwältin. Am Tag der offenen Moschee sei ganz viel schlecht. "An diesem Tag sollen Hunderttausende von Menschen sich beschäftigen mit dem Thema Islam, der Islam gehört zu Deutschland", so Ates. Sie sehe nicht, dass d as zur Integration beitrage, sondern umgekehrt. "Diese Leute signalisieren uns, wir interessieren uns viel mehr für unsere Religion und wollen unsere Religion hier in Deutschland platzieren", so die Rechtsanwältin. Das halte man für viel wichtiger als das, was seit dem Mauerfall dieses Land bewege im Zusammenhang mit der Wiedervereinigung. "Daher ist es immer eher eine Provokation als eine Öffnung zur Gesellschaft", so Ates. Beim Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan habe die Ditib-Moschee bewiesen, dass die Bürgermeisterin von Köln, der Architekt und Günter Wallraff nicht zu der Eröffnung erschienen, sondern diese Inszenierung für Erdogan eben nicht mitmachten, weil die Ditib-Moschee in Köln ausschließlich für eine Parallelgesellschaft stehe.

"Ich bin ja der Ansicht, dass die Moscheen jeden Tag und mindestens an jedem Freitag einen Tag der offenen Tür haben sollten, nämlich dass die Moscheen offene Moscheen sind, wie die offene Kirche auch", so die Imamin. Ihre Mos chee habe zwar an diesem Tag zu, weil man am Tag der deutschen Einheit den Tag der deutschen Einheit feiere, ansonsten habe ihre Moschee jeden Freitag nach dem Freitagsgebet, nach dem Ritual eine offene Gesprächsrunde, jeden Freitag. "So funktioniert das, dass wir durchgängig das ganze Jahr über unsere Moschee so gestalten und unsere Arbeit, dass die Menschen über den Islam informieren, über unsere Arbeit informieren", so Ates. Das gehe nicht, wenn man das nur einmal im Jahr mache in dieser Form und dann auch noch an solch einem nationalen Feiertag.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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