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DIHK: Diesel-Fahrverbote kosten 20 Milliarden Euro

Archivmeldung vom 01.02.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.02.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Größenvergleich: Das ist eine Milliarde Euro in 100 Euro-Scheinen. Um dies zu erwirtschaften müßte ein durchschnittlicher Arbeiter 92.000 Jahre arbeiten. Die Couch in der Mitte ist knapp 47 Millionen Euro schwer.
Größenvergleich: Das ist eine Milliarde Euro in 100 Euro-Scheinen. Um dies zu erwirtschaften müßte ein durchschnittlicher Arbeiter 92.000 Jahre arbeiten. Die Couch in der Mitte ist knapp 47 Millionen Euro schwer.

Bild: Eigenes Werk /OTT

Diesel-Fahrverbote in deutschen Innenstädten würden Pkw-Halter und Unternehmen nach Berechnungen des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) Milliarden kosten. Fahrverbote oder erweiterte Umweltzonen wären dafür zwar eine effektive, zugleich jedoch eine wenig nachhaltige und auch die kostspieligste Lösung, sagte der DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks der "Welt" (Freitagsausgabe) über mögliche Maßnahmen zur Stickoxidreduzierung in den Kommunen.

Selbst bei konservativer Schätzung würden Halter mit Kosten von 20 Milliarden Euro für eine Neuanschaffung ihrer Fahrzeuge belastet. "Da drei Viertel aller gewerblichen Fahrzeuge mit Diesel angetrieben werden, würden insbesondere Unternehmen schwere Belastungen durch Fahrverbote drohen", so Dercks. "Bundesregierung, Hersteller und Kommunen müssen daher ihre Anstrengungen zur Nachbesserung von Diesel-Pkw intensivieren und zugleich gemeinsam innovative Lösungen für nachhaltige Mobilität in Städten entwickeln. Das kann Verkehrsbeschränkungen vermeiden." Nachhaltig seien Umweltzonen und Fahrverbote nach Ansicht des DIHK darüber hinaus kaum: Ihre Wirkung - der vorgezogene Fahrzeugaustausch - sei nach wenigen Jahren kaum noch messbar.

Beim Tausch von Dieselfahrzeugen gegen gleichaltrige Benziner, würde zwar die NO2-Belastung sinken, jedoch gleichzeitig die Emissionen anderer Abgase - wie Kohlendioxid (CO2) und Kohlenmonoxid (CO) - steigen, heißt es in der Analyse. Da Dieselfahrzeuge im Schnitt 15 Prozent weniger CO2 ausstießen, könnten Fahrverbote und ein Schwenk auf Otto-Motoren für den Klimaschutz nachteilig ausfallen. "Im für die Luftqualität und Klimaschutz besseren Fall würden alte Diesel-Fahrzeuge gegen neue Fahrzeuge getauscht. Dieser Vorzieheffekt behält allerdings nur solange Wirkung, wie die natürliche Erneuerung der Fahrzeuge ohne Verbot ein vergleichbares Niveau erreicht", heißt es in der Analyse des DIHK. In Deutschland werden jedes Jahr etwa vier Millionen Fahrzeuge neu zugelassen. Auch ohne Fahrverbote oder Blaue Plakette werde sich der Anteil der Fahrleistung von Fahrzeugen mit Schadstoffklasse Euro 3 bis Euro 5 deshalb schon nach vier Jahren mehr als halbieren.

Fahrverbote seien auch angesichts der aktuellen Dimension der Überschreitung von Schadstoffgrenzwerten ein überzogener Schritt, sagte Hauptgeschäftsführer Dercks. "2017 wurden in Städten die niedrigsten Werte für Feinstaub und Stickstoffdioxid seit Beginn der Aufzeichnung gemessen. Nach den vorläufigen Ergebnissen lag die Belastung in Orten mit zu hohen Werten im Schnitt um sechs Prozent niedriger. Setzt sich dieser Trend fort, können nach DIHK-Berechnungen zwei Drittel aller betroffenen Städte die Luftqualitätsstandards im Jahr 2020 einhalten." Was allerdings kein Anlass sei, auf weitere Verbesserungen der Luftqualität zu verzichten.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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