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Aktuelle Arbeitslosenstatistik weist nicht genug Arbeit aus

Archivmeldung vom 28.11.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.11.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Die aktuelle Arbeitslosenstatistik im November 2008 weist erneut einen Rückgang von arbeitslosen Menschen aus. Die Zahlen, die durch die Presse gehen, sind allerdings geschönt und zeigen dass wahre Ausmaß verfehlter Arbeitsmarktpolitik nicht aus.

Die aktuelle Statistik zeigt allerdings auch auf, dass es nicht genug Arbeit in Deutschland gibt und führt damit die entrechtende und stigmatisierende Hartz IV-Gesetzgebung, im besonderen jedoch deren Umsetzung ad absurdum!

Offiziell sind zur Zeit 2.998.500 Menschen arbeitslos. Davon beziehen rund 905.500 Menschen Arbeitslosengeld I. Die Zahl der Arbeitslosengeld II-Empfänger sind allerdings wesentlich höher. So gibt es zur Zeit ca. 4.778.800 erwerbsfähige Hilfebedürftige, die Leistungen nach dem SGB II erhalten. Davon tauchen 2.083.000 in der Arbeitslosenstatistik auf. Nicht erwerbsfähige Leistungsbezieher sind mit ca. 1,8 Mio. angegeben, die das sogenannte Sozialgeld beziehen.

Dem stehen der Bundesagentur für Arbeit (BA) gemeldete Stellen in Höhe von ca. 540.000 gegenüber. Diese Zahl fließt allerdings in die Zahl des gesamtwirtschaftlichen Stellenangebots mit ein. Nach Erhebungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) umfasst das gesamtwirtschaftliche Stellenangebot 998.000 offene Stellen.

Insgesamt sind in Deutschland knapp 41 Mio. Menschen erwerbstätig. Jedoch stehen davon nur 28 Mio. Menschen in einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit. Im Rechtskreis des SGB II (Hartz IV) sind im November 336.000 Betroffene in sogenannten Arbeitsgelegenheiten geparkt. Fast 90 Prozent davon entfallen auf Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung (MAE), also den sogenannten EinEuroJobs. Insgesamt stecken 1,62 Mio. Menschen in sogenannten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen die damit nicht als arbeitslos gelten. Davon fallen rund 890.000 Betroffene in den Rechtskreis des SGB II.

Nicht erfasst sind Menschen, die sich zum Teil mit mehreren Minijobs, Beschäftigung auf geringfügiger Basis oder gar Schwarzarbeit über Wasser halten und aus Angst vor der Hartz IV-Gesetzgebung sich nicht bei der BA als arbeitssuchend melden. Zu den nicht Gemeldeten gehören Menschen in Partnerschaften, die keine Leistungen erhalten, weil der Partner zu viel verdient. Unter die Nichterwerbsfähigen fallen auch solche Menschen, die nur eingeschränkt einer Erwerbstätigkeit nachgehen könnten, allerdings zur Statistikverschönerung in den Rechtskreis des SGB XII gedrängt werden. 

Die Zahl der offenen Stellen insgesamt stagniert. Auch die Zahl der Ab- und Zugänge hält sich die Waage und unterscheidet sich nur gering im Vergleich zum Vormonat. Dies spiegelt sich in der leichten Abnahme der offiziellen Arbeitslosenzahlen wieder. Trotzdem muss man von einer erheblichen Dunkelziffer ausgehen, bedenkt man, dass viele aus Angst vor Hartz IV keine Bedarfe anmelden. Im Zuge der Wirtschaftskrise rechnet die OECD mit einer erheblichen Zunahme von Arbeitslosen in Deutschland in Höhe von 700.000! Berücksichtigt werden muss, dass im kommenden Jahr aufgrund der Krise auch die Zahl der offenen Stellen zurückgehen wird.

Zu den aktuell knapp 3 Mio. Arbeitslosen muss man diejenigen hinzurechnen, die in Maßnahmen oder EinEuroJobs geparkt sind. Auch diese Menschen gelten als Arbeitssuchend und drängend auf den Arbeitsmarkt, ebenso wie Menschen in prekärer Beschäftigung, die um eine Verbesserung ihrer Situation bemüht sind. So dürften sich insgesamt ca. 5 Mio. Menschen um die 998.000 offenen Stellen bemühen.

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