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Patientenschützer fordern Eil-Unterstützung für Heime bei Corona-Schnelltestung

Archivmeldung vom 03.12.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.12.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Angesichts weiter zunehmender Corona-Massenausbrüche in Pflege- und Altenheimen fordern Pflegevertreter, Experten und Patientenschützer eine rasche personelle Unterstützung der Heime bei der Schnelltestung.

"Die Bemühungen von Bund und Ländern sind völlig ungenügend. Bundeswehr und Katastrophenschutz müssen sofort Kräfte schicken, um bei der Schnelltestung zu helfen!", sagte Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). "Stattdessen werden bei der Bundeswehr Minusstunden angesammelt, damit die Soldaten parat stehen, wenn die Impfstoffe kommen. Das ist verantwortungslos, denn wir müssen jetzt die Ansteckungen in Heimen stoppen", so Brysch weiter.

Sonst werde es für viele Heimbewohner zu spät, warnte der Patientenschützer. "Die Impfstoffverheißung klingt für sie wie ein höhnischer Ruf an Ertrinkende, man werde ihnen in drei Monaten den Rettungsring zuwerfen." Es werde Monate dauern, bis Heimbewohner, Pflegebedürftige zu Hause und Pflegekräfte durchgeimpft seien, erklärte Brysch. "(Bundesgesundheitsminister) Jens Spahn nimmt die Vereinsamung zu Weihnachten in Kauf."

Auch die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) forderte dringend mehr Unterstützung. "Bund, Länder und Gesundheitsämter sind gleichermaßen gefragt, für schnelle Entlastung der Heime zu sorgen, denn dank Schnelltestung wären viel mehr Normalität und Sicherheit möglich", sagte DGKH-Vorstandssprecher Peter Walger der NOZ. "Abertausende Freiwillige haben sich gemeldet, um beim Aufbau der Impfzentren mitzuhelfen. Eine vergleichbare Aktion könnte auch für den Schutz von Pflegeeinrichtungen organisiert werden", sagte er. "Auch Studenten, von denen viele gerade keinen Nebenjob haben, können aushelfen." Nach einer kurzen professionellen Anleitung seien die notwendigen Test-Abstriche "kein Hexenwerk, sie können von jedem durchgeführt werden", betonte der Hygiene-Experte.

Das Gesundheitsministerium erklärte auf NOZ-Nachfrage, durch das neue Bevölkerungsschutzgesetz werde es Mitarbeitern der Medizinischen Dienste der Krankenkassen bereits ermöglicht, Pflegeheime befristet bei der Corona-Eindämmung zu unterstützen. Überdies würden seit Mitte November für die Tests und den damit verbundenen Personalaufwand neun Euro pro Test übernommen. Beschaffung und Organisation der Tests könnten "nach anfänglichen Schwierigkeiten sehr weitgehend durchgeführt werden", erklärte das Ministerium weiter. Überdies sei die Zahl der Tests, die erstattet würden, "auf 30 pro Bewohner und Monat" erhöht worden.

Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, warnte in der NOZ vor einer neuerlichen Abriegelung der Heime. Es mache ihm Sorge, dass es weiterhin zu Ansteckungen in den Einrichtungen komme. "Das darf aber kein Argument sein, wieder pauschale Besuchsverbote auszusprechen. Besuche müssen möglich bleiben", so Westerfellhaus.

Der Pflegebevollmächtigte kündigte an: "Um den Einrichtungen hier mehr Sicherheit zu geben, werde ich in den nächsten Tagen meine Handreichung für Besuchskonzepte vorstellen. Darin werden die Einrichtungen konkrete Informationen finden, die mit dem Expertenrat des Robert-Koch-Institutes untermauert sind." Auf dieser Basis ließen sich "Besuche gut und angemessen sicher gestalten."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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