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Arm- und beinloser Motivationscoach kritisiert Bundesteilhabegesetz

Archivmeldung vom 13.08.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.08.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Janis McDavid im Rollstuhl vor dem Bürogebäude
Janis McDavid im Rollstuhl vor dem Bürogebäude

Bild: Janis McDavid

Der Motivationscoach und Autor Janis McDavid, der 1991 ohne Arme und Beine geboren wurde, kritisiert das geplante Bundeteilhabegesetz. "Ich darf aktuell maximal 2600 Euro Vermögen ansparen", sagte er in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

"Das ist sehr unlogisch, denn das Interesse des Staats sollte doch sein, so viele Menschen wie möglich in den Beruf zu bringen." Darüber hinaus werde in manchen Fällen auch das Vermögen des Partners angerechnet. "Damit wird sehr stark in das Privatleben von Menschen eingegriffen, und das verhindert ein verantwortungsvolles Zusammenleben", kritisiert McDavid.

In dem Gesetzentwurf des Bundessozialministeriums seien wirkliche Verbesserungen verpasst worden, beklagte McDavid. Zwar solle die Vermögensgrenze für Betroffene auf 25.000 und später auf 50.000 Euro erhöht werden. Doch selbst das mache eine private Altersvorsorge unmöglich. Das Bundeteilhabegesetz soll nach den Plänen der Großen Koalition die Lebenssituation von Menschen mit Behinderungen verbessern und zum 1. Januar 2017 in Kraft treten.

Trotz der gesetzlichen Hürden bleibt der Student der Wirtschaftswissenschaften nicht auf der faulen Haut liegen. "Ich finde nichts schlimmer als Langeweile", sagte er. "Außerdem bin ich fest davon überzeugt, dass es Leute geben muss, die diese Benachteiligung verändern. Das schaffe ich nur, wenn ich vorangehe und zeige, dass es an meiner rein körperlichen Situation nicht scheitert, dass ich ins Berufsleben einsteige.

Der Klotz, den ich herumtrage, ist die politische Situation." Während in vielen deutschen Städten die fehlende Barrierefreiheit ein großes Problem für ihn darstelle, habe er im Ausland bessere Erfahrungen gesammelt, sagte McDavid. In London etwa funktioniere die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln und Taxen problemlos. Zudem seien vielerorts Rampen für Rollstuhlfahrer gelegt.

"Ich hatte das Gefühl, viel weniger besonders zu sein", sagte McDavid. "Die Menschen haben mir weniger Platz gemacht. Darüber habe ich mich anfangs geärgert, aber dann wurde mir klar, dass es zeigt, dass ich hier normaler angenommen werde."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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