Van Aken fordert bei Hitze Saison-Kurzarbeitergeld auf dem Bau
In der Debatte um den Schutz von Beschäftigten vor Hitze legt Linken-Chef Jan van Aken eine neue Idee vor. Im "Tagesspiegel" forderte er, dass das Saison-Kurzarbeitergeld für Bauarbeiter auf Hitzetage im Sommer ausgeweitet werden müsse. Seiner Meinung nach solle es "allen hart arbeitenden Menschen zustehen".
Damit erweitert er seine Idee von Anfang Juni. Damals hatte er ins Spiel
gebracht, bei Temperaturen über 26 Grad Celsius am Arbeitsplatz die
tägliche Arbeitszeit um ein Viertel zu verkürzen. Über 30 Grad sollen
sogar 50 Prozent Kürzung gelten, obendrauf zehn Minuten Pause pro halber
Stunde Arbeitszeit.
Der arbeitsmarkt- und sozialpolitische
Sprecher der Unionsfraktion, Marc Biadacz, hält ein gesetzlich
verordnetes Hitzefrei für alle Beschäftigten für "realitätsfern". Die
bestehenden Regelungen seien sinnvoll und praxistauglich, sagte er dem
"Tagesspiegel". Statt neuer Vorschriften brauche es mehr Flexibilität
vor Ort - "und das Vertrauen in Betriebe, Betriebsräte und den gesunden
Menschenverstand".
Beim Koalitionspartner SPD hingegen sieht man
durchaus Handlungsbedarf. Annika Klose, Sprecherin für Arbeit und
Soziales, sagte dem "Tagesspiegel", es brauche weitere Schutzmaßnahmen
für alle, die harte körperliche Arbeit leisten und keinen ausreichenden
Zugang zu Schutz vor Hitze haben. Die arbeitsschutzrechtlichen Vorgaben
müssten konsequent weiterentwickelt und mit mehr Personal als bisher
ihre Umsetzung kontrolliert werden.
Lisa Paus, Sprecherin der
Grünen-Fraktion für Arbeitsmarkt und Soziales, sagte der Zeitung, mit
Maßnahmen wie angepassten Arbeitszeiten, mehr bezahlten Pausen und
Sonnenschutz könne Linderung verschafft werden. Sie findet aber auch:
"Wenn die Fürsorgepflicht schleifen gelassen wird, brauchen die
Beschäftigten ein Recht auf Hitzefrei."
Quelle: dts Nachrichtenagentur