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TV-Duell: Wähler rechnen mit Merkel-Sieg

Archivmeldung vom 31.08.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.08.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Uwe Schlick / pixelio.de
Bild: Uwe Schlick / pixelio.de

Vor dem TV-Duell am Sonntag sind die Erwartungen der Wähler an Angela Merkel deutlich höher als an Peer Steinbrück. Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov für Cicero Online hervor. Demnach rechnen 45 Prozent der Befragten damit, dass die Bundeskanzlerin bei dem TV-Duell "gut" oder "sehr gut" abschneiden wird. Nur 15 Prozent gehen davon aus, dass sich Merkel "schlecht" oder "sehr schlecht" präsentiert.

Steinbrück liegt in den Erwartungen der Wähler deutlich zurück. Nur 22 Prozent erwarten von dem SPD-Kanzlerkandidaten eine gute oder sehr guten Leistung. 26 Prozent rechnen sogar damit, dass es sich schlecht oder sehr schlecht präsentiert. Die große Mehrheit der Wähler geht somit davon aus, dass Merkel das Duell für sich entscheiden wird. Einem großen TV-Ereignis steht am Sonntag Abend nichts im Wege. 44 Prozent der Deutschen sagen der Umfrage zufolge, sie wollen sich das TV-Duell zwischen Angela Merkel und Peer Steinbrück am Sonntag Abend im Fernsehen ansehen, weitere 24 Prozent "wahrscheinlich". Für 35 Prozent der Wähler ist das TV-Duell eine gute Gelegenheit, sich ein Bild von den beiden Kandidaten zu machen und immerhin 34 Prozent der Wähler glaubt, das TV-Duell werde ihnen dabei helfen eine Wahlentscheidung zu treffen.

Der Politikwissenschaftler Michael Kolkmann von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg hält das TV-Duell zwischen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihrem Herausforderer Peer Steinbrück in seiner jetzigen Form für überholt. "Das Duell wird von so rigide festgelegten Regeln beherrscht, dass es sehr schwer sein wird, davon längerfristiger zu profitieren. Da müsste es schon zu einem Aussetzer oder einer Panne eines der Kandidaten kommen, um mit Blick auf die Wahl einen entsprechenden Einfluss auszuüben", sagte Kolkmann "Handelsblatt-Online". Spannender wäre das Duell sicherlich, wenn die Kandidaten sich gegenseitig oder Zuschauer die Kandidaten befragen dürften, sagte Kolkmann weiter. Auch verhindere die Zahl von vier Moderatoren eine kontroverse Veranstaltung. "Hier müsste es im nächsten Wahlkampf sinnvollerweise zu einer Reform kommen." 

Politikwissenschaftler regt Reform des Kanzlerduells an

Kolkmann erwartet, dass Merkel beim Duell am Sonntagabend präsidiabel auftreten und sich nicht zu sehr in parteipolitische Kontroversen hineinziehen lassen werde. "Steinbrück bräuchte schon einen sehr starken Auftritt, um damit in den letzten Wochen des Wahlkampfes das Ruder noch herumreißen zu können - dafür ist auch der Abstand zur Union in den Umfragen momentan zu groß", sagte der Experte. Es könne daher "höchstens noch darum gehen, sich als relativ starker Partner in eine Große Koalition zu retten oder stark genug zu sein, um im Laufe der Wahlperiode rot-rot-grün unter einem Kanzler Gabriel zu versuchen".

Kolkmann rechnet zudem nicht mit einem entscheidenden Einfluss der Syrien-Krise auf den Wahlkampf. "Krisensituationen wie jetzt etwa im Falle Syriens sind immer eine Stunde der Exekutive, aber ich erwarte nicht, dass das Thema Syrien die Wahl entscheiden oder auch nur stark beeinflussen wird", sagte er. Mit der Entscheidung des britischen Unterhauses gegen einen Militärschlag könnten sich die Europäer in dieser Krise "etwas zurücknehmen und den Amerikanern die Federführung überlassen". Allerdings gab Kolkmann auch zu bedenken, dass der Wahlkampf des einstigen Kanzlers Gerhard Schröder im Jahr 2002 gezeigt habe, wie schnell ein außenpolitisches Thema zu einem entscheidenden Faktor werden könne. "Aber da Regierungsvertreter eine Beteiligung der Bundeswehr an einem etwaigen Einsatz in Syrien zuletzt ausgeschlossen haben, dürfte sich die Angelegenheit in naher Zukunft zu keinem Bestimmungsfaktor im Wahlkampf entwickeln", so Kolkmann.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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