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SPD-Chef Sigmar Gabriel kritisiert Spiegel und Bild-Zeitung im Fall Sarrazin

Archivmeldung vom 14.09.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.09.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Sigmar Gabriel Bild: spd.de
Sigmar Gabriel Bild: spd.de

Im Fall Sarrazin hat der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel heftige Kritik an der Berichterstattung von Bild-Zeitung und Spiegel geübt. In der SWR-Talkshow "2+Leif" sagte Gabriel am Montagabend: "Es ist schlimm, dass ein angeblich linksintellektuelles Leitmedium wie 'Der Spiegel', um der Verkaufsförderung des Buches und vermutlich auch der eigenen Auflage wegen, die problematischen Teile des Buches gar nicht veröffentlicht, geschweige denn kommentiert hat."

Gabriel forderte Spiegel und Bild zur öffentlichen Selbstkritik auf: "Von uns wird ja oft verlangt, dass wenn die Politik Fehler gemacht hat, es sinnvoll sei, das öffentlich einzugestehen. Ich finde das ist auch ein Anspruch, den man gegenüber solchen Medien haben darf."

Im SWR-Fernsehen nahm der SPD-Chef allerdings einige Medien ausdrücklich von seiner Kritik aus: "Fairerweise muss man sagen: es gab im ZDF, in der FAZ, in der ZEIT durchaus auch eine sehr frühe kritische Auseinandersetzung damit."

Gleichzeitig verteidigte Gabriel in "2+Leif" das Parteiausschlussverfahren gegen den früheren Berliner Finanzsenator und Bundesbankvorstand Thilo Sarrazin: "Sind wir eigentlich bereit jedes Ressentiment und jede Debatte über Menschenbilder in der SPD zu dulden? Meine Kritik an Thilo Sarrazin ist überhaupt nicht, dass er sich kritisch über Integration äußert, da hat er in vielen Punkten eine absolut zutreffende Beschreibung gegeben."

Gabriel forderte im SWR dazu auf, das Buch Sarrazins genau zu lesen. Das sei kein Buch über Integration, sondern "ein Buch über oben und untern in der Gesellschaft und die Behauptung, dass unten deshalb unten ist, weil die genetischen Potenziale für nichts anderes ausreichen. Dann schlägt er vor, dass es wieder einen staatlichen Eingriff geben soll, der entscheidet, welches Leben ist es wert, dass es sich vermehrt und welches nicht. Er greift dabei auf Bevölkerungstheorien zurück, die in Schweden dazu geführt haben, dass 60.000 Menschen sterilisiert wurden und die in ihrer absoluten Perversion in Deutschland letztlich zu Euthanasie und Auschwitz geführt haben."

Gabriel bestätigte Informationen von "2+Leif", wonach eine Kommission ab Anfang Oktober den Prozess der Parteireform begleiten soll. Das Gremium wird sich demnach erstmals am 6. Oktober in Berlin treffen. Ziele der SPD-Reform sind unter anderen, die Partei zu öffnen und die Mitglieder stärker zu beteiligen.

Die Nachricht wurde vorab nach der Aufzeichnung zur Veröffentlichung freigegeben. "2+Leif" wird am Montagabend um 23.00 Uhr im SWR Fernsehen ausgestrahlt.

Quelle: SWR - Südwestrundfunk

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