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Schönreden hilft nicht: Elektronische Gesundheitskarte hat keine Zukunft

Archivmeldung vom 17.06.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.06.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
Gesundheitskarte
Gesundheitskarte

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die elektronische Gesundheitskarte (eGK) steht mit dem Rücken an der Wand: Deutschlands Ärzte machen nicht mit, was Politik, Kassen und IT-Industrie entgegen jeglicher Vernunft übers Knie brechen wollen. "Der Deutsche Ärztetag hat sich klar gegen eine zentrale Speicherung von Medizindaten übers Internet ausgesprochen", sagte heute Dr. Silke Lüder, Vizevorsitzende der Freien Ärzteschaft (FÄ), anlässlich der eHealth Conference in Hamburg. "Ärzte werden und dürfen auch nicht die Ausweise der Patienten kontrollieren, um ihre Identität zu prüfen." Elektronische Anwendungen und Vernetzung im Gesundheitswesen stehen im Zentrum der Veranstaltung.

Dabei sagen die Ärzte Ja zu moderner Kommunikation in der Medizin. "Wir wollen datensparsame dezentrale Punkt-zu-Punkt-Kommunikations- und Speicherlösungen für die Medizin und Tests dezentraler Speichermedien in der Hand des Patienten", erläuterte Lüder. Doch die Ärzte sind sich einig: Patientendaten wie beispielsweise Diagnosen, Medikamentenverordnungen und Krankheitsverläufe stehen unter dem besonderen Schutz der ärztlichen Schweigepflicht und dürfen grundsätzlich nicht zentral abgelegt werden. Denn große, über das Internet gespeicherte Datenmengen sind auf Dauer nicht sicher zu schützen. Lüder betonte: "Wir lesen und hören jeden Tag Nachrichten über Sicherheitspannen und Datenmissbrauch."

Deshalb wird es auch keine Online-Anbindung der Arztpraxen an die Server der Krankenkassen geben. "Wir lehnen das sogenannte Versichertenstammdatenmanagement in den Arztpraxen ab und fordern von der Politik eine entsprechende Gesetzesänderung", erläuterte Lüder den entsprechenden Beschluss vom Ärztetag. Das ginge schon allein deshalb nicht, weil die Identität des Patienten aufgrund des ungeprüften Fotos auf der Karte nicht gesichert ist. Zudem ist die Verwaltung von Daten wie Wohnort und Versicherungsstatus der Patienten schon immer Aufgabe der Kassen gewesen. "Wie man es auch dreht und wendet, das Projekt ist gescheitert - und das schon lange", sagte die FÄ-Vizevorsitzende. "Da hilft auch Schönreden nicht."

Quelle: Freie Ärzteschaft e.V. (ots)

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