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AKK zweifelt an "Landshut"-Ausstellung in Bundeswehrmuseum

Archivmeldung vom 02.11.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.11.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Die „Landshut“ im Jahr 1975
Die „Landshut“ im Jahr 1975

Foto: Ken Fielding/http://www.flickr.com/photos/kenfielding
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) sperrt sich offenbar dagegen, die 1977 von palästinensischen Terroristen entführte Lufthansa-Maschine "Landshut" im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr in Berlin-Gatow auszustellen. Ihr Ministerium erarbeitete zwar bereits Ende Juli eine Entscheidungsvorlage, diese wurde aber bis heute nicht von Kramp-Karrenbauer gezeichnet, berichtet der "Spiegel".

Die Ministerin nimmt demnach die Bedenken ernst, die von Historikern und Überlebenden des Geiseldramas an sie herangetragen wurden. "Gatow ist ein militärhistorisches Museum und die `Landshut` ein Objekt der zivilen Luftfahrt", sagte Paula Lutum-Lenger, Direktorin des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg und Vorsitzende des Anfang 2018 eingesetzten wissenschaftlichen Landshut-Beirats, dem Nachrichtenmagazin.

"Es ist für mich schwer nachzuvollziehen, wie man das zusammenbringen kann." Auch die Beamten des Verteidigungsministeriums schreiben in ihrer Ministervorlage, die Einbindung der "Landshut" stelle "sowohl thematisch wie auch infrastrukturell eine Herausforderung dar". In der als Verschlusssache eingestuften Vorlage warnten die Beamten davor, dass der Ausstellungsort "in Politik und Öffentlichkeit voraussichtlich heftige Kritik hervorrufen" würde. In dem internen Papier wird der Aufwand für eine Ausstellung der "Landshut" in Berlin-Gatow auf mehr als zehn Millionen Euro geschätzt, da unter anderem eine neue Halle gebaut werden müsste und die Boeing 737 vom Bodensee nach Berlin transportiert werden müsste.

Die für die "Landshut" verantwortliche Kulturstaatsministerin Monika Grütters wollte sich auf Anfrage des "Spiegel" nicht zu den Zweifeln Kramp-Karrenbauers an dem Standort Berlin-Gatow äußern. Der ursprünglich geplante Standort Friedrichshafen, wo das Wrack seit drei Jahren lagert, kommt aus Grütters` Sicht nicht mehr infrage. Die Ministerin habe alle weiteren in Betracht kommenden Optionen betrachtet, teilte ein Sprecher mit, darunter den ehemaligen Flughafen Tempelhof oder den früheren Flughafen Fürstenfeldbruck, wo 1972 die Befreiung der israelischen Olympiasportler scheiterte.

"Sie schätzt eine Ausstellung an diesen Standorten nicht als zeitnah zu realisierende Lösungen für die `Landshut` ein." Der Historiker Martin Rupps, Initiator der "Landshut"-Rückholung, hatte gemeinsam mit der ehemaligen Stewardess Gabriele von Lutzau, der ehemaligen Geisel Diana Müll und dem ehemaligen Co-Piloten Jürgen Vietor einen Brandbrief an Kramp-Karrenbauer geschickt. "Wir bitten Sie heute dringend, diese Vorlage nicht zu unterzeichnen", schreiben die Verfasser. "Bitte degradieren Sie den Erinnerungsort `Landshut` nicht zu einer politischen Gefälligkeit gegenüber Ihrer Kabinettskollegin Grütters."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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