Woidke räumt Fehler im Umgang mit AfD ein
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat Fehler im Umgang mit der AfD eingeräumt. "Wir haben die AfD lange wie frühere rechte Splitterparteien behandelt. Aber das ist ein Fehler, die AfD ist anders", sagte Woidke dem "Handelsblatt".
"Sie ist strategischer, professioneller, spricht gezielt
gesellschaftliche Ängste an." Woidke beklagt auch, dass die inhaltliche
Auseinandersetzung mit der AfD "in den letzten Jahren oft
vernachlässigt" worden sei. "Da sind Fehler passiert - auch bei uns in
Brandenburg."
Dessen ungeachtet unterstützt der SPD-Politiker ein
mögliches Verbotsverfahren gegen die AfD. Allerdings warnte er auch vor
Risiken, die damit verbunden seien. "Wenn der Verdacht besteht, dass
eine Partei die freiheitlich-demokratische Grundordnung beseitigen will,
ergibt sich sogar eine Pflicht zum Handeln", sagte er. "Aber klar ist
auch: Das wird ein dorniger Weg - politisch wie juristisch."
Woidke
erinnerte an das Verfahren gegen die NPD, an dem er selbst beteiligt
war. "Ich war Innenminister, als das NPD-Verbotsverfahren begann, und
Ministerpräsident, als es in Karlsruhe endete. Ich weiß also, wie
langwierig und anspruchsvoll so ein Verfahren ist." Deshalb sei es
richtig, jetzt Vorbereitungen zu treffen, mit einer Arbeitsgruppe, die
prüfe und Material sammle.
Quelle: dts Nachrichtenagentur