Merz will trotz Wahl-Eklat Abgeordneten freie Hand lassen

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Trotz des Eklats um die gescheiterte Verfassungsrichterwahl und der knappen Mehrheit der schwarz-roten Koalition im Bundestag will Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) nicht besonders auf Fraktionsdisziplin pochen. "Wenn ein Abgeordneter sagt, das ist für mich eine Gewissensfrage, dann ist das eine Gewissensfrage", sagte Merz am Freitag in Berlin bei der traditionellen Pressekonferenz des Kanzlers vor der Sommerpause.
"Das muss jeder Abgeordnete selbst entscheiden." Das gelte nicht nur für
die Wahl von Richtern zum Bundesverfassungsgericht, sondern für "alle
Entscheidungen auch", fügte Merz hinzu.
Näher auf inhaltliche
Fragen zur verschobenen Wahl einzugehen, vermied der Kanzler. Dazu sei
"alles gesagt worden", so Merz. Man werde das in den kommenden Wochen
unter den Koalitionspartnern besprechen. Er vertraue darauf, "dass das
beide Fraktionen gut machen werden", sagte der CDU-Chef. Insgesamt
kündigte Merz eine "ganz normale Arbeitsbeziehung" zwischen SPD und
Union an. Man werde mit schwierigen Situationen "fair und
partnerschaftlich umgehen", sagte Merz.
Die Koalition verfügt im
Bundestag über 328 Sitze und hat damit nur eine Mehrheit von 13 Stimmen.
Wie knapp diese Mehrheit ist, hatte sich bereits bei der Kanzlerwahl
von Merz gezeigt. Erstmals war ein Bundeskanzler nicht direkt, sondern
erst im zweiten Wahlgang ins Amt gewählt worden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur