Türke Sinan Selen soll neuer Verfassungsschutzchef werden

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Der in der Türkei geborene Vizepräsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Sinan Selen, soll offenbar künftig die Leitung der Behörde übernehmen. Das berichtet unter anderem das Portal "Table Media".
Das "Handelsblatt" schreibt unterdessen, dass Bundesinnenminister
Alexander Dobrindt (CSU) das Kölner Bundesamt am Montag über die
Personalie informieren will. Das Kabinett könnte dann schon Mittwoch
formal darüber entscheiden.
Mit Selen würde erstmals ein
Spitzenposten in den Sicherheitsbehörden des Bundes mit einem Mann mit
Migrationshintergrund besetzt. Der türkischstämmige, 1972 in Istanbul
geborene Terrorismusexperte Selen ist seit 2019 Vizepräsident des
deutschen Inlandsnachrichtendienstes, zusammen mit Silke Willems.
Bei
CDU und SPD stößt die Entscheidung auf ein positives Echo. "Ich halte
das für eine hervorragende Personalentscheidung, denn Sinan Selen bringt
sowohl beste Expertise als auch nötige umfangreiche Erfahrungen mit",
sagte der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter dem "Handelsblatt".
Selen baue auf eine langjährige Erfahrung in verschiedenen Bereichen des
Staats-, Verfassungsschutzes und der Terrorismusbekämpfung auf und habe
immer wieder strategischen Weitblick und einen 360-Grad-Ansatz im
Bereich hybrider Bedrohungen bewiesen. "Auch sonst bringt er Charakter
und menschliche Qualitäten mit, eine so bedeutende Sicherheitsbehörde
vorzüglich zu führen."
Der SPD-Außenpolitiker Ralf Stegner sagte
dem "Handelsblatt": "Sollte die Meldung zutreffen, so ist das ohne
Zweifel eine Personalentscheidung, die eine qualifizierte Persönlichkeit
an die Spitze des Verfassungsschutzes bringt. Das ist in der
gegenwärtigen Lage, in der unsere Demokratie unter Druck steht, auch
unbedingt erforderlich."
Quelle: dts Nachrichtenagentur