Haseloff will strategische Industrien von Klimapflichten befreien

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Angesichts schwieriger Standortbedingungen für die Industrie und dem Rückzug des US-Konzerns Dow Chemical aus Ostdeutschland fordert Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) grundlegende Änderungen in der Klimapolitik. "Strategisch wichtige Produktionen wie die chemische Grundstoffindustrie oder die Stahlindustrie müssen von den strengen Klimavorgaben ausgenommen werden", sagte der CDU-Politiker dem "Handelsblatt".
Die Klimaziele sollen dazu um den "Faktor Resilienz" ergänzt werden.
"Wollen wir den Stahl aus Russland holen, um Panzer zu bauen, und die
Chemie aus China, die für viele Produkte bis hin zu Windrädern
unerlässlich ist?", fragte Haseloff. "Ich rate dringend ab."
Auch
die Entscheidung, ab 2035 keine Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor mehr
zuzulassen, solle die EU-Kommission revidieren. Ohne diese Änderungen
rechnet der dienstälteste Regierungschef Deutschlands mit einer
Deindustrialisierung, von der vor allem die AfD profitiere. "Wenn wir
nicht aufpassen, werden die blühenden Landschaften nach nur einer
Generation wieder welken", sagte Haseloff mit Blick auf das
Chemiedreieck und die Automobil-Zulieferindustrie.
Die
Entscheidung von Dow Chemical, Standorte zu schließen, sei ein Ergebnis
"einer seit Langem verfehlten europäischen Klimapolitik". Die aktuelle
Nachhaltigkeitsstrategie der EU bedeute das Aus für bestimmte
Produktionen. "Damit muss Schluss sein. Wir sind nicht dazu
verpflichtet, Suizid zu begehen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur