Rufe aus Union nach allgemeinem Dienstjahr auch für Ausländer
Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Bundestags, Thomas Röwekamp (CDU), fordert perspektivisch ein allgemeines verpflichtendes Dienstjahr auch für Frauen und in Deutschland lebende Ausländer. Freiwilligendienste oder die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht nur für deutsche Männer würden langfristig zur Rekrutierung nicht ausreichen und seien gesellschaftlich ungerecht, sagte er dem Nachrichtensender "Welt".
"Ich finde, wir können von jedem Mann und jeder Frau und jedem Menschen
deutscher Abstammung und ausländischer Abstammung die Erwartung äußern,
dass er sich oder sie sich für unsere Gesellschaft auch ein Jahr in den
Dienst stellt." Bei dieser Lösung sei er dafür, dass man allen Menschen
die Verpflichtung auferlege, sich für ein Jahr in einer Einrichtung
ihrer Wahl in unserer Gesellschaft verdient zu machen.
Jedes Jahr
verließen 700.000 junge Menschen die Bildungssysteme. Denen müsse man
vermitteln, dass ein Leben in Frieden, Freiheit, Demokratie und
Wohlstand "nicht immer durch andere garantiert und gewährleistet wird,
sondern dass man dazu einen eigenen Beitrag leisten muss", so Röwekamp.
Das gelte eben auch für Frauen und Ausländer, die in Deutschland lebten.
"Ich
finde es ungerecht, dass Frauen zurzeit nicht verpflichtet werden
können. Und ich finde es auch nicht für den Zusammenhalt in unserer
Gesellschaft zureichend, dass nur Deutsche zu Diensten an der
Gesellschaft verpflichtet werden können. Wir brauchen praktisch auch die
Solidarität einer ganzen Generation."
Für die Einführung eines
allgemeinen verpflichtenden Dienstjahres für alle braucht es allerdings
eine Verfassungsänderung, für die es derzeit keine Mehrheit gebe, räumte
Röwekamp ein. Daher müsse man jetzt anfangen, für eine solche "neue
Idee von Dienst an der Gesellschaft" zu werben.
Quelle: dts Nachrichtenagentur