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Linke will Einsatz Minderjähriger bei der Bundeswehr stoppen

Archivmeldung vom 19.02.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.02.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Dirk Vorderstraße, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: Dirk Vorderstraße, on Flickr CC BY-SA 2.0

Die Linksfraktion im Bundestag will den Einsatz Minderjähriger bei der Bundeswehr stoppen. Die Linke fordere einen sofortigen Rekrutierungsstopp Minderjähriger sowie eine Einstellung sämtlicher an Jugendliche gerichteter Werbemaßnahmen, sagte der Vorsitzende der Kinderkommission des Deutschen Bundestages, Norbert Müller (Linke), der "Welt". "Nach internationalen Standards sind 17-jährige Bundeswehrrekruten Kindersoldaten - wenn man das ausspricht, sorgt man immer für Empörung", sagte Müller.

Es sei zwar zulässig, dass Minderjährige auf freiwilliger Basis und mit Einverständnis der Eltern verpflichtet werden können. "Aber es sollte eigentlich internationaler Standard sein, keine Minderjährigen mehr zu rekrutieren. Ein Staat wie die Bundesrepublik, dem Außenpolitik und internationales Recht so wichtig ist, wäre prädestiniert dafür, mit leuchtendem Beispiel voranzugehen."

Seine Fraktion wisse von Jugendoffizieren und Ausbildungsoffizieren, dass es in der Bundeswehr ein großes Unbehagen darüber gebe, Soldaten so früh zu rekrutieren. "17-Jährige haben häufig noch nicht die entsprechende Reife zu überblicken, was sie da machen. Die Abbrecherquoten sind hoch. Und 18-Jährige haben nach Auslandseinsätzen auch eine deutlich höhere Traumatisierungtendenz als 25-Jährige", sagte er. Müller ist das Thema so dringlich, dass er bereits drei Expertenanhörungen in der Kinderkommission zu den "Folgen der Militarisierung Minderjähriger" anberaumt hat.

In seiner Forderung nach einem Rekrutierungsstopp sieht er sich gestützt vom internationalen Recht: Die UN-Kinderrechtskonvention empfiehlt, Soldaten erst mit Volljährigkeit zu rekrutieren. Mit Einverständnis der Eltern dürfen aber auch schon Minderjährige für den Dienst an der Waffe ausgebildet werden. Bei der Bundeswehr steigt der Anteil der ganz jungen Rekruten seit Jahren kontinuierlich an. Lag die Zahl der unter 18-Jährigen Soldatinnen und Soldaten 2011 noch bei 689, waren 2015 bereits 1.515 der 21.092 neuen Soldaten unter 18 Jahre alt, über sieben Prozent eines Jahrgangs, wie aus der Antwort der Bundeswehr auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervorgeht. 281 der minderjährig zum Dienst angetretenen Rekruten brachen ihren Dienst 2015 innerhalb der Probezeit ab, weitere 519 nach Ablauf dieser sechsmonatigen Frist.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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