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Merkel: "Viele wollten auch nicht jeden Tag Republikflucht begehen"

Archivmeldung vom 08.11.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.11.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Angela Merkel (2018)
Angela Merkel (2018)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zufolge hat der Westen eine "eher schablonenhafte Vorstellung" vom Osten. Es gebe sehr viele Menschen, "die einfach schwer verstanden haben, dass zwischen dem Staat DDR und dem individuellen Leben der DDR-Bürger durchaus ein Unterschied war.

Es ist sofort verstanden worden, dass wir froh waren, raus zu sein aus diesem Staat, wenngleich dieses Verständnis doch eher eine schablonenhafte Vorstellung war", sagte Merkel der "Süddeutschen Zeitung". "Ich bin gefragt worden, ob man auch mal glücklich sein konnte in der DDR und ob man lachen konnte. Ja, ich und viele andere haben Wert darauf gelegt, jeden Tag in den Spiegel schauen zu können, aber wir haben auch Kompromisse gemacht. Und viele wollten auch nicht jeden Tag Republikflucht begehen oder ins Gefängnis kommen. Dieses Gefühl ist schwer zu vermitteln", so die Kanzlerin.

Zwischen Bürgerrechtlern und Staatssicherheit habe es viele Menschen "in allen möglichen Nuancen" gegeben, die jeden Tag überlegten, wie sie anständig durchkamen und ihre Kinder erzogen. "Ich habe mich manchmal so umgeguckt im politischen Raum der Bundesrepublik und mich gefragt, wie viele denn unter den Bedingungen der DDR den Mut gehabt hätten, Bürgerrechtler zu werden und in Bautzen im Gefängnis zu sitzen oder über die Ostsee zu flüchten oder einen Ausreiseantrag zu stellen", so Merkel. "Da denke ich, dass der Prozentsatz der mutigen in etwa dem der Ostdeutschen früher entsprochen hätte."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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