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Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kolat: "Das Hebammenproblem ist hausgemacht"

Archivmeldung vom 18.01.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.01.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: s.media / pixelio.de
Bild: s.media / pixelio.de

Die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kolat (SPD) hat live bei stern TV eine Mitschuld der Politik am Hebammenmangel in Deutschland eingeräumt. "Das Problem ist ein bisschen hausgemacht. Wir wissen alle schon länger, dass wir ein Hebammenproblem und nicht ausreichend ausgebildet haben", sagte die SPD-Politikerin am Mittwochabend im Gespräch mit Steffen Hallaschka.

Kolat sieht hier die Politik in der Pflicht: "Wir brauchen verbindliche Personalschlüssel. Und dann muss Geld ins System, damit die Krankenhäuser das auch finanziert bekommen. Das sind zwei Stellschrauben, an denen wir jetzt richtig ordentlich hämmern müssen, damit sich etwas bewegt."

Obwohl die Zahl der Hebammen in den letzten Jahren gestiegen ist, klagen immer mehr werdende Eltern und Kliniken über Engpässe in der Geburtshilfe, insbesondere auch bei der Nachsorge. Einige Hebammen müssen Frauen teilweise versorgen, ohne dafür bezahlt zu werden - der Bedarf sei schlicht zu groß. Die Hebamme Silvia Kiel sagte im stern TV-Studio: "Ich arbeite im Moment zum Teil kostenlos, weil ich die schwangeren Frauen natürlich nicht abweise. Das verbietet mir meine Ethik."

Eine Lösung für dieses Problem sieht Dilek Kolat in einem bundesweit einheitlich festgelegten Verhältnis von zu betreuenden Frauen und Geburtshelferinnen: "Wir brauchen mehr Hebammen in den Kreißsälen und verbindliche Personalschlüssel auf Bundesebene. Da darf nicht jedes Land versuchen, eine Zwischenlösung zu finden, das muss bundesgesetzlich geregelt werden." Desweiteren müssten, so Kolat, mehr Ausbildungskapazitäten für Hebammen geschaffen werden.

Zuvor hatte stern TV über die teils dramatischen Auswirkungen des Hebammenmangels in Deutschland berichtet. So meldeten sich bei stern TV zum Teil Frauen, die auch nach 50 Anfragen noch immer ohne Hebamme sind, einige Kliniken können Bewerberinnen schon in der achten Schwangerschaftswoche keinen Platz im Kreißsaal mehr garantieren.

Quelle: STERN TV (ots)

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