Ramelow will nicht erneut Bundestagsmandat kandidieren
Bundestagsvizepräsident Bodo Ramelow (Linke) will bei der nächsten Bundestagswahl nicht mehr antreten. Diese Legislaturperiode werde seine letzte sein, sagte er dem "Interview der Woche" der ARD. "Das war eindeutig und ganz klar. Es wird meine letzte Aufgabe im öffentlichen Raum als Parteivertreter, als Parlamentsvertreter sein."
Eigentlich hatte er schon länger den Plan gefasst, in den Ruhestand zu
gehen, "bis die Silberlocke mich bequatscht hatte, dass wir
Rentnerbrigade noch mal uns einmischen", sagte Ramelow. Gregor Gysi
hatte im Bundestagswahlkampf die "Mission Silberlocke" gestartet, bei
der er selbst, Bodo Ramelow und Dietmar Bartsch mit Direktmandatgewinn
die Linke notfalls über die Grundmandatklausel in den Bundestag hieven
sollten.
Ramelow erklärte, dass er für seinen Vorschlag, über die
deutsche Flagge und Hymne abstimmen zu lassen, den "größten Shitstorm
meines Lebens" bekommen habe. Dabei habe er gar nichts gegen die Flagge.
"Ich weiß, dass Schwarz-Rot-Gold die Farben der Freiheit sind. Aber ich
möchte, dass darüber geredet wird." Andernfalls erwartet Ramelow, dass
immer mehr Menschen etwa die umgedrehte Deutschlandfahne oder die
Reichskriegsflagge hissen. Auf diese Weise provozieren immer mehr
Rechtsextreme und sogenannte Reichsbürger.
Der Linken-Politiker
beklagte, dass der Ton in den Bundestagssitzungen noch rauer geworden
sei, seitdem sich die AfD-Fraktion bei der letzten Wahl stark vergrößert
hat. "Die Stimmungslage im Plenum ist das Problem, bei dem mit
Zwischenrufen, mit Provokationen eine Stimmung erzeugt wird, die am Ende
keinem Diskurs dient, sondern nur der Eigendarstellung", so Ramelow.
Quelle: dts Nachrichtenagentur