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ADV-Präsident Stefan Schulte: "Intermodalität fördern, statt neue Steuern einführen"

Archivmeldung vom 30.08.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.08.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Flughafen Frankfurt am Main
Flughafen Frankfurt am Main

Foto: McNam
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Forderung nach einer weiteren Ticketbesteuerung für einen Mindestpreis auf Flugtickets weist ADV-Präsident Dr. Stefan Schulte zurück. Statt eine weitere Steuer einzuführen, fordert der Flughafenverband ADV intermodale Verkehrskonzepte und spricht sich für eine Stärkung der Bahn aus.

Anstatt Low-Cost-Angebote pauschal an den Pranger zu stellen, spricht sich Schulte für eine bessere Vernetzung von Bahn- und Flugverkehr aus - zum Nutzen für alle Reisenden. Debatten um Steuererhöhungen gehen in die falsche Richtung. Eine zusätzliche Besteuerung von Flugtickets ist weder sinnvoll noch angebracht. Die Preiskalkulation ist Aufgabe einer Airline und nicht des Staates. Regulierende Markteingriffe und Steuererhöhungen fördern weder den Klimaschutz noch Innovationen in Klimaschutzinstrumente.

Dazu Dr. Stefan Schulte, Präsident des Flughafenverbandes ADV: "Leider führen einzelne Marketingmaßnahmen von Airlines zu einem verzerrenden Bild in der Öffentlichkeit. Werbeaktionen für 9,90 EUR Tickets spiegeln nicht den tatsächlichen Wert und Durchschnittspreis eines Flugtickets wider, sondern führen stattdessen zu verwirrenden und unnötigen Diskussionen."

Die Flughäfen stehen zu den Pariser Klimaschutzzielen und ihre CO2-Emissionen bis zum Jahr 2050 auf Null zurückzufahren. Ebenfalls sinken die Emissionen pro Fluggast durch moderne Flugzeuge bereits heute immer weiter. Das klare Ziel der Luftverkehrsbranche ist der Einstieg in die Nutzung von synthetischen und damit emissionsfreien Kraftstoffen.

Aus Sicht des ADV-Präsidenten ist weder eine pauschale Verunglimpfung von Inlandsflügen noch eine Strafsteuer auf Billigtickets der richtige Weg: "Das Flugzeug ist weder bei Langstreckenflügen noch im Europaverkehr zu ersetzen. Bei Inlandsflügen sieht das etwas anders aus. Das Flugzeug spielt seine Stärken bei Strecken ab 400 km aus. Hier ist für Reisende das Flugzeug aufgrund seiner Effizienz und Schnelligkeit das Verkehrsmittel der Wahl", so Schulte.

Bereits heute fliegen 90% aller Reisenden im innerdeutschen Verkehr auf Strecken, die länger als 400 km sind. Die meisten der kürzeren Inlandsflüge sind Zubringerflüge zu den Drehkreuzen. Meist treten die Passagiere danach eine internationale Reise an.

"Wer Inlandsflüge begrenzen möchte, der muss allerdings auch sicherstellen, dass die Reisenden ein wettbewerbsfähiges Angebot der Bahn vorfinden", unterstreicht der ADV-Präsident.

Aus Sicht des Flughafenverbandes ADV sind beim Gepäckprozess von der Bahn ins Flugzeug noch große Herausforderungen zu bewältigen. Gepäck muss vom Bahnhof bis zum Zielflughafen durchgecheckt werden. Hierzu kommen die gestiegenen Sicherheitsbestimmungen. Das Gepäck muss durchleuchtet und frei vom Zugriff Unbefugter im Zug transportiert werden. Auch beim Takt und der Pünktlichkeit erwarten die Passagiere Gewissheit, dass sie ihren Flug auch wirklich erreichen. Dazu muss die Bahn Kapazitäten ausbauen und häufiger auf den Haupttrassen fahren. Und die Politik muss auch ihre Versprechen einhalten. In Deutschland sind nur vier von 22 Flughäfen an das ICE-Netz angeschlossen.

Quelle: ADV Deutsche Verkehrsflughäfen (ots)


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