Prien: Schulen sollen antisemitische Äußerungen zur Anzeige bringen
Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU) hat die Schulen in Deutschland aufgefordert, strafrechtlich relevante antisemitische Äußerungen von Jugendlichen zur Anzeige zu bringen.
Schulen sollten "Extremisten vernünftig in die Schranken weisen können",
sagte sie der "Bild" (Samstagsausgabe). Zunächst mit pädagogischen
Maßnahmen, zum Beispiel durch Suspendierungen oder die Versetzung in
eine andere Klasse. "Und wenn es die strafrechtliche Grenze
überschreitet, dann muss Anzeige erstattet werden", so Prien.
Deutsche
Schulen haben laut der CDU-Politikerin immer mehr mit Extremismus zu
kämpfen - Antisemitismus, Rechts- und Linksextremismus, aber auch
Islamismus und Salafismus. "Das sind Phänomene, die wachsen - im realen
Raum, wie den Schulen, aber natürlich auch im Internet", so die
Ministerin.
Prien, selbst Jüdin und Mutter von drei Kindern,
hätte Bedenken, jüdische Schüler etwa auf eine Schule in Neukölln zu
schicken: "An der ein oder anderen Stelle ist das sicherlich nicht
ohne", sagte die Ministerin. Zwar sagte Prien, dass das nicht zu
verallgemeinern sei und es viele Schulleitungen gebe, die sich
kümmerten. Dennoch müsse man sich fragen, "ob man seinem Kind das dann
wirklich zumuten möchte".
Quelle: dts Nachrichtenagentur