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Braucht Deutschland ein Burka-Verbot? CDU-Vize diskutiert bei stern TV mit gläubigen Musliminnen

Archivmeldung vom 08.09.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.09.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Burka Bild: Alfredo Miguel Romero, on Flickr CC BY-SA 2.0
Burka Bild: Alfredo Miguel Romero, on Flickr CC BY-SA 2.0

In der Diskussion um ein Burka-Verbot hat die stellvertretende CDU-Vorsitzende Julia Klöckner bei stern TV erneut unterstrichen, dass eine Vollverschleierung in Deutschland nicht toleriert werden darf: "In einer offenen Gesellschaft muss man Gesicht zeigen", sagte die Politikerin am Mittwochabend. Denn: "Wenn ich kein Gesicht sehe, ist auch keine Kommunikation möglich." Die CDU-Politikerin machte deutlich, dass es ihr in der Debatte nicht um das Thema Sicherheit geht. "Ich diskutiere das Thema unter der Frage der Gleichberechtigung und der Integration." Und: "Die Vollverschleierung ist gegen die Würde der Frau, Frauen werden entmenschlicht."

Gegenwind bekam die Politikerin bei stern TV von der muslimischen Publizistin Khola Maryam Hübsch, die ein Burka-Verbot als verfassungswidrig bezeichnet: "Solange die Frau die Rechte anderer nicht verletzt, darf sie so rumlaufen wie sie möchte." Niemand könne das Recht einfordern "jemandem ins Gesicht zu schauen", sagte Hübsch im stern TV-Studiogespräch. Die Debatte um ein Burka-Verbot nannte sie eine Schein-Debatte: "Es ist ein billiger Trick, um am rechten Rand zu fischen." Hübsch selbst räumte ein, die Burka auch nicht zu mögen. Aber: "Für viele Frauen gehört es zur Würde, dass sie Schleier tragen dürfen. Und sie empfinden es somit als entwürdigend, wenn es ein Schleier-Verbot geben würde."

Auch die 31-jährige Fatma aus München, die sich vor sechs Jahren bewusst für die Vollverschleierung entschieden hat, sprach sich in der Live-Sendung gegen ein Burka-Verbot aus: Ohne Niqab würde sie das Haus gar nicht verlassen. "Ich möchte selbst entscheiden, wer was von meinem Körper sieht."

Die 30-jährige Rana kann das nicht verstehen. Sie hat die Vollverschleierung nach ihrer Flucht aus Saudi-Arabien für immer abgelegt - und fühlt sich seitdem endlich frei. "Ich würde lieber sterben, als mich wieder zu verschleiern. Es ist wie ein Gefängnis."

Seit Wochen geht es in Deutschland unter dem Stichwort Burka-Verbot um die Frage, wie viel Religionsfreiheit wir akzeptieren können und ob die Vollverschleierung zu unserem Straßenbild gehört. In einer von stern TV in Auftrag gegebenen Forsa-Umfrage gaben 60 Prozent der Befragten an, für ein Verbot der Vollverschleierung in der Öffentlichkeit zu sein - darunter waren Anhänger aller Parteien. Ein Burkini-Verbot dagegen lehnten die Befragten mehrheitlich ab. Nur 26 Prozent waren dafür, 68 Prozent dagegen.

Quelle: STERN TV (ots)

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