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Ärztepräsident gegen Corona-Beschränkungen für getestete Geimpfte

Archivmeldung vom 04.12.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.12.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Klaus Reinhardt (2019)
Klaus Reinhardt (2019)

Foto: StagiaireMGIMO
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat sich gegen Corona-Einschränkungen für getestete Geimpfte ausgesprochen, wie es die Bund-Länder-Beschlüsse für Hochinzidenzgebiete vorschreiben: "Aus unserer Sicht sollte das öffentliche Leben für Genesene und Geimpfte dann weitergehen können, wenn sie beim Besuch von Restaurant oder Bar zusätzlich einen negativen Corona-Bürgertest vorlegen", sagte der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK) im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

"Ein Lockdown 'light' für diejenigen, die vollständig immunisiert sind und sich rechtzeitig boostern lassen und dann auch noch das Testen auf sich nehmen, halte ich für unangemessen. Das könnte manchen Menschen auch die Motivation nehmen, das Notwendige zu tun", so Reinhardt. Etwas anderes seien "natürlich dicht gedrängte Zusammenkünfte in Clubs und Diskotheken, da ist die notwendige Distanz einfach nicht einzuhalten".

Den Ausschluss von Ungeimpften aus Geschäften und Restaurants verteidigte der BÄK-Präsident hingegen gegen Kritik aus der Wirtschaft: "Ich halte mindestens 2G für den Einzelhandel für notwendig. Die Testung von Nichtgeimpften ist kaum zu kontrollieren. Zudem macht es den immer noch Ungeimpften deutlich, dass wir die Corona-Pandemie nur mit Impfungen schnell überwinden können", sagte er der NOZ. Hohe Impfraten bedeuteten niedrigere Inzidenzen und vor allem viel weniger schwer kranke Patienten. "Bei uns müssen Intensivpatienten inzwischen von München nach Hamburg oder aus Sachsen in nördliche Bundesländer verlegt werden. Also: Ungeimpfte müssen in der gegenwärtigen Lage in den Lockdown, auch wenn es nur ein Lockdown light ist", sagte Reinhardt. "Es geht nicht anders. Ich stehe voll und ganz hinter den entsprechenden Beschlüssen von Bund und Ländern."

Auch die verordnete Silvester-Ruhe verteidigte der Ärztepräsident gegen Kritik: "Ein Böllerverbot kann helfen, dichte Zusammenkünfte, gerade auch von Alkoholisierten, zu unterbinden. Und natürlich werden die Krankenhäuser nicht zusätzlich mit Böller-Verletzten belastet", erklärte er und ergänzte: "Es ist jetzt auch wirklich nicht die Zeit, mit Kanonenschlägen und Raketen das neue Jahr zu begrüßen, während auf den Intensivstationen Tausende ums Überleben kämpfen und Pflegekräfte und Ärzte am Limit sind."

Ärztepräsident deutet indirekt Vorbehalte gegen einen Gesundheitsminister Lauterbach an

Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat indirekt Vorbehalte gegen einen möglichen Gesundheitsminister Karl Lauterbach erkennen lassen. "Wir nehmen jede Gesundheitsministerin oder jeden Gesundheitsminister vorurteilsfrei, sachlich und mit der offenen Bereitschaft zur Zusammenarbeit an", sagte der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK) im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ), fügte aber hinzu: "Wichtig ist, dass der neue Gesundheitsminister oder die neue Gesundheitsministerin nicht spaltet, sondern integriert, gerade in einer so aufgeheizten Lage wie jetzt."

Konkret wollte sich Reinhardt nicht zu Lauterbach äußern. Die Wahl des Nachfolgers von Jens Spahn "überlassen wir natürlich der SPD", betonte er.

SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach ist einer der kompetentesten Politiker auf seinem Gebiet und wird hoch geachtet, allerdings hat er auch viele Gegner, die ihm Corona-Alarmismus vorwerfen.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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