SPD-"Manifest": Wagenknecht bietet Verfassern Zusammenarbeit an

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BSW-Parteichefin Sahra Wagenknecht hat das "Manifest" einer Reihe von SPD-Politikern für einen anderen außenpolitischen Kurs begrüßt. "Das ist eine dringend notwendige Initiative", sagte Wagenknecht den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagsausgaben). "Es ist gut, dass es noch SPD-Politiker gibt, die das Erbe Willy Brandts nicht völlig vergessen haben."
Wagenknecht lobte besonders, dass die Verfasser auch die geplante
Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland kritisieren,
die immer noch verhindert werden könne.
Die BSW-Chefin bot den
Unterzeichnern des "Manifests" zudem eine Zusammenarbeit an. "Es wäre
gut, wenn alle Kräfte in Deutschland, die den Kriegskurs von Merz und
Klingbeil für brandgefährlich halten, jetzt ohne Vorbehalte
zusammenarbeiten und sich gemeinsam um die Reaktivierung einer starken
Friedensbewegung bemühen", sagte Wagenknecht. "Das BSW ist zu einer
solchen Zusammenarbeit gern bereit."
Der frühere SPD-Vorsitzende
Norbert Walter-Borjans hat derweil das umstrittene und von ihm mit
unterzeichnete "Manifest" zu einem neuen Kurs gegenüber Russland gegen
Kritik verteidigt. "Der Vorwurf der Naivität stützt sich auf die
verkürzte Darstellung, dass wir Putins Pläne ausschließlich mit Reden
beenden wollen. Wir glauben nicht naiv an Problemlösung allein durch
Gesprächsangebote. Wir übersehen nicht, dass Putin dazu derzeit wenig
Neigung zeigt", sagte Walter-Borjans der "Rheinischen Post"
(Donnerstag).
"Wir sehen mit einer großen Zahl von Menschen in
diesem Land aber auch das Verhängnis, das droht, wenn man jeden
Gesprächsfaden verteufelt und das Heil stattdessen in einem unbegrenzten
Rüstungsrausch sucht. Nicht anders ist der Wettlauf um einen immer
höheren Anteil der Rüstungsausgaben an der Wirtschaftsleistung und um
unbegrenzte Rüstungsfinanzierung in Deutschland zu deuten", mahnte
Walter-Borjans.
"Uns geht es wie vielen Menschen im Land um
beides: Unterstützung der Ukraine in ihrem Recht auf Verteidigung und
nicht nachlassende Aufforderung zum Verhandeln inklusive einer
belastbaren Basis dafür, dass Verträge auch von beiden eingehalten
werden", sagte der Ex-Parteichef und frühere NRW-Finanzminister.
Quelle: dts Nachrichtenagentur