"Hurensohn, Stasi Schwein!" Ramelow fordert nach Morddrohung Haftung von Social-Media-Konzernen
Bundestagsvizepräsident Bodo Ramelow (Linke) dringt nach einer Morddrohung gegen ihn auf eine stärkere Regulierung digitaler Netzwerke. Der Linken-Politiker hatte am Dienstag die E-Mail einer Person bekommen, die sich darin "Kommunisten Jäger" nennt, über die das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" berichtet. Darin heißt es unter anderem: "Bodo du hurensohn wir werden dich töten du rotes Stasi Schwein!"
Weiter heißt es: "Jeder aus deiner Familie wird in den nächsten Tagen
besuche und Sprengsätze bekommen wir löschen euch aus! Dein Recht auf
Leben hast du mit deiner Sippschaft verwirkt! Rote haben Namen rote
haben Adressen kein vergeben und kein Vergessen." Unterschrieben ist die
Mail mit "Heil Hitler".
Ramelow sagte dem RND: "Das ist eine
Verrohung von Wort und Schrift. Und bei Social Media habe ich das
fortlaufend. Ich muss nur eine Regenbogenfahne reinstellen, schon habe
ich 100 Hasskommentare drunter. Und seit die Tech-Konzerne Donald Trump
in den Hintern kriechen, hat sich die Lage auch bei uns noch
verschlechtert."
Er fuhr fort: "Die Plattformen müssen reguliert
werden. Und sie müssen haften für das, was auf ihren Plattformen
geschieht - oder zumindest durch Klärung der Identität von Nutzern
sicherstellen, dass diese haftbar gemacht werden können. Solange man das
ohne Risiko anonym tun kann, fühlen sich diese Leute eingeladen, so
einen Dreck zu schreiben. Das gilt umso mehr, als so etwas ja auch
organisiert stattfindet."
Thüringens ehemaliger Ministerpräsident
hat die E-Mail inzwischen an das Bundeskriminalamt weitergeleitet. Das
BKA betreibt seit Februar 2022 die Zentrale Meldestelle für strafbare
Inhalte im Internet. Sie ist auf die effektive Strafverfolgung von
Propagandadelikten, Volksverhetzungen oder Bedrohungen spezialisiert.
Letztere sind nicht zuletzt bei Politikern mittlerweile an der
Tagesordnung.
Quelle: dts Nachrichtenagentur