Brantner pocht auf Begründung für Dobrindts Zurückweisungen
Grünen-Chefin Franziska Brantner ist der Auffassung, dass die schwarz-rote Bundesregierung nicht weiter an den von Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) angeordneten verschärften Zurückweisungen festhalten kann. "Es ist offenkundig so, dass auch in der SPD, im Justizministerium vor allen Dingen, die Zweifel groß sind", sagte sie am Donnerstag den Sendern RTL und ntv. "Und das Mindeste, was eine Justizministerin machen kann, ist zu sagen: Jetzt liefere mal wenigstens eine Begründung."
"Es ist ja irre, dass eine Regierung europarechtswidrig handelt, ohne
Begründung. Also dass die Justizministerin selbst sagt: Lieber Alexander
Dobrindt, könntest du mal einen Grund liefern?", sagte Brantner. Das
Vorgehen sei momentan schwer begründbar, weil die Zahlen der
Asylbewerber zurückgingen, so die Grünen-Chefin weiter. "Es ist ja eher
gerade die Tendenz, dass die Zahlen stark nach unten gehen."
Weiter
wollte sich Brantner nicht explizit für das Ziel aussprechen, künftig
fünf Prozent der Wirtschaftsleistung für Verteidigung auszugeben, das
wohl beim Nato-Gipfel Ende Juni beschlossen wird. "Die Zielmarke ist,
dass wir die Fähigkeiten haben, die wir brauchen, um uns im Zweifel
verteidigen zu können. Und dafür gibt es auch gute Vorarbeiten."
Es
gehe darum, dass sich die Europäische Union angesichts des
schwächelnden transatlantischen Verhältnisses insgesamt stärker
verteidigen könne. "Ich finde, es kommt darauf an, dass wir am Ende die
Kapazitäten als Europäer gemeinsam haben. Es geht nicht darum, dass die
Deutschen die Stärksten sind oder die Franzosen, sondern dass wir das
als Europäer gemeinsam hinbekommen. Da habe ich auch eine Kritik an
Kanzler Merz, der zum Ziel hat, dass die deutsche Armee die stärkste
ist. Darum geht es doch gar nicht, sondern es geht darum, dass wir als
Europäer gemeinsam gut handeln können."
Quelle: dts Nachrichtenagentur