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Steinmeiers Corona-Gedenkfeier-Vorschlag löst Irritationen aus

Archivmeldung vom 08.09.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.09.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Fragezeichen, Ahnungslos & Grübeln (Symbolbild)
Fragezeichen, Ahnungslos & Grübeln (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat mit seinem Vorschlag für eine zentrale Gedenkfeier für die Opfer der Corona-Pandemie Irritationen ausgelöst. "Zu einem späteren Zeitpunkt kann man das machen. Aber im Moment halte ich das nicht für besonders sinnvoll", sagte Bundestags-Vizepräsidentin Petra Pau (Linke) dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

Im Moment dürften sich Corona-bedingt nur 25 Prozent der gewählten Abgeordneten im Plenarsaal aufhalten. "Wir sollten deshalb zu gegebener Zeit noch mal drüber reden." Bei einem Gedenken müsse man im Übrigen "auch diejenigen einbeziehen, die die Pandemie gemeistert haben, also Krankenschwestern oder Pflegekräfte", so Pau. "Denn es geht ja nicht nur um Gedenken, sondern auch um Dank."

Auch Bundestags-Vizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) sagte, es sei zwar richtig, den Todesopfern zu gedenken und Anteilnahme zum Ausdruck zu bringen. "Über den Zeitpunkt des Vorschlags bin ich verwundert, denn wir stecken noch mitten in der Pandemie." Roth erinnerte daran, dass Krankenhauspersonal, Pfleger, Erzieher, Kassierer und das Personal der Gesundheitsämter sehr konkreten Dank verdient hätten. Sie hätten "die Gesellschaft in schwersten Zeiten zusammengehalten und die Arbeit von relevanten Bereichen aufrechterhalten", sagte Roth dem RND. "Sie verdienen neben symbolischen Anerkennungsgesten ernstgem einte und nachhaltige ökonomische und gesellschaftspolitische Teilhabe." Unterstützung für Steinmeiers Vorstoß kam dagegen von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU): "Die vielen Opfer von Corona haben es verdient, dass wir innehalten und ihrer gedenken", sagte Söder dem RND.

Ihren Angehörigen gelte das tiefe Mitgefühl. Gleichzeitig müsse man sich um alle kümmern, die durch Corona in Leid, Not und Einsamkeit geraten seien. "Manchmal helfen schon ein Besuch oder freundliche Worte im Alltag", sagte Söder. "Eine Gedenkfeier kann dazu beitragen, dass wir uns daran öfter erinnern." Positiv äußerte sich auch Bundestags-Vizepräsident Thomas Oppermann (SPD). "Eine Gedenkveranstaltung für die Verstorbenen könnte die Angehörigen trösten", sagte Oppermann dem RND. "Sie sollte aber auch allen Menschen Mut machen, denn die Coronakrise ist für viele mit ihren Gesundheitsgefahren, wirtschaftlichen Existenzsorgen und Einschränkungen persönlicher Freiheiten eine bedrückende Erfahrung."

Zwar habe man in Deutschland "keine nationale Tragödie erlebt, wie in Italien und Spanien oder den USA mit über 188.000 Toten, wo Schwerstkranke teilweise nicht behandelt werden konnten", so Oppermann. Trotzdem sollte der Vorschlag Steinmeiers aufgegriffen werden. Zuvor hatte sich Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) zurückhaltend geäußert und um Konkretisierung des Steinmeier-Vorstoßes gebeten. Dem RND hatte Schäuble gesagt: "Den angekündigten Gesprächen will ich in der Öffentlichkeit nicht vorgreifen. Aber ich bin sicher, dass unter den Verfassungsorganen eine Verständigung erreicht wird, wenn die Anregung des Bundespräsidenten im Zusammenwirken mit der Bundesregierung erst einmal konkretisiert wurde." Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte in einem RND-Interview am Wochenende angekündigt, mit den anderen Verfassungsorganen zu besprechen, wie und wann man den Angehörigen von Corona-Opfern am besten Mitgefühl ausdrücken könne. Er hatte eine Gedenkfeier als Möglichkeit genannt.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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