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Bordellbesitzerin wehrt sich gegen Vorwürfe aus Politik

Archivmeldung vom 27.05.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.05.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Juergen Jotzo / pixelio.de
Bild: Juergen Jotzo / pixelio.de

Die Berliner Bordellbesitzerin Elke Winkelmann, Mitverfasserin eines offenen Briefs des Bundesverbands Sexuelle Dienstleistungen e.V., wehrt sich gegen Vorwürfe aus der Politik, Prostitution habe in der Corona-Pandemie die Wirkung eines Superspreaders. "Wir haben klar gesagt, das ist eine Lüge. Da geht wohl die Fantasie durch mit Leuten, die die Branche nicht kennen", sagte Winkelmann dem Nachrichtenportal Watson.

16 Bundestagsabgeordnete hatten gefordert, Prostitution während der Coronakrise weiterhin zu verbieten und den für das Gewerbe verhängten Lockdown nicht zu lockern. Der Bundesverband Sexuelle Dienstleistungen e.V. wies die Forderung am Dienstag in einem offenen Brief zurück.

Der Verband besteht vor allem aus Bordellbetreibern, die den Vorstoß der Abgeordneten für Diskriminierung halten: "Wir haben momentan keine Ahnung, wie es mit uns weitergeht und fühlen uns durch die Äußerungen dieser Politiker stark diskriminiert. Es wird ja schon lange an diesen Kampagnen rumgedoktert, um unsere Branche endgültig abzuschaffen", sagte Winkelmann. Es fehle eine Perspektive für die Branche. Das Prostitutionsgewerbe habe keine Lobby, keine Fürsprecher im Bundestag. Vorurteile gegenüber ihrem Berufsstand leiteten die politischen Diskussionen: "Diese Menschen stellen sich was ganz Schlechtes unter Sexarbeit vor.

Die halten uns für schmuddelig, zwielichtig und die Frauen sind alles traumatisierte Opfer." Und weiter: "Die Politiker äußern sich so nach dem Motto: Diese Frauen müssen von klügeren Leuten an die Hand genommen werden, wir müssen Ihnen das Gewerbe verbieten - als ob Sexarbeiter nicht selbst denken könnten, keine erwachsenen Frauen wären, als wären wir dumm." Das sei "wirklich sehr verletzend". Der Vorschlag in dem offenen Brief, Politiker in das Bordell einzuladen, sei übrigens ernst gemeint. Sie seien in ihrer Arbeit "transparent", sagte Winkelmann. Die Corona-Zeit gehe den Bordellbesitzern an die Existenz und könnte damit auch die Arbeitsplätze der Sexarbeiter gefährden. "Die Kosten laufen weiter, aber Einnahmen gibt es nicht. Da geht man an das Ersparte, das eigentlich für die Rente gedacht war." Wirtschaftlich mache "das momentan alles keinen Sinn mehr", so die Bordellbesitzerin.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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