Grimm mahnt Bundesregierung zu drastischen Ausgabenkürzungen
Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm hat die Bundesregierung zu drastischen Ausgabenkürzungen im Bundeshaushalt im Umfang von bis zu 80 Milliarden Euro jährlich aufgefordert. "Insgesamt könnte man 70 bis 80 Milliarden Euro pro Jahr einsparen, wenn der Wille dazu gegeben wäre", sagte Grimm der "Rheinischen Post".
"Der Staat sollte Reformen vorantreiben, um die Löcher zu stopfen.
Wir haben kein Einnahmenproblem", so das Mitglied im
Wirtschafts-Sachverständigenrat der Bundesregierung.
Ausgabenreduzierungen seien vor allem durch Sozialreformen möglich.
"Wenn man das Wachstum des Bundeszuschusses zur Rentenversicherung auf
ein Prozent pro Jahr begrenzen würde, würde dies den Reformdruck
erhöhen", sagte sie. Auf die Erhöhung der Mütterrente solle die
Regierung verzichten, die Rente mit 63 abschaffen und auch bei der
Witwenrente kürzen.
"In der Rentenversicherung könnte man den
Nachhaltigkeitsfaktor wieder einsetzen und die Kopplung des
Rentenzugangsalters an die längere Lebenserwartung vorsehen. Außerdem
könnte man den Anstieg der Bestandsrenten an die Inflation statt an die
Löhne koppeln", sagte Grimm. "Beim Bürgergeld könnte man Sanktionen
verschärfen sowie die Karenzzeit und das Schonvermögen überdenken", so
die Erlanger Ökonomin.
Zudem "könnte man die Finanzhilfen des
Bundes, für die fast 42 Milliarden Euro eingeplant sind, bis 2028
halbieren". Auch die Steuervergünstigungen im Volumen von etwa 20
Milliarden Euro könnte man halbieren, sagte sie. Insbesondere bei
Klimaschutz-Subventionen ließen sich "zweistellige Milliardenbeträge"
einsparen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur