SPD sieht Hamburger Cum-ex-Ausschuss als Gewinn für Scholz
Archivmeldung vom 05.12.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo Babić
        
        
        Der SPD-Obmann im Hamburger Cum-ex-Untersuchungsausschuss, Milan Pein, sieht in der Arbeit des Gremiums einen Gewinn für Bundeskanzler Olaf Scholz. Es habe den Vorwurf gegeben, die Warburg Bank sei im Cum-ex-Skandal aufgrund von politischer Einflussnahme geschont worden, dieser Vorwurf sei "vollständig ausgeräumt", sagte Pein dem "Spiegel".
"Insofern hat der Ausschuss damit Olaf Scholz und der SPD am Ende eher genutzt."
Der
 Fall reicht zurück in die Zeit, als Scholz noch Hamburger Bürgermeister
 war. Ende 2016 verzichtete die Hamburger Finanzverwaltung wegen 
juristischer Bedenken zunächst darauf, wegen Cum-ex mehr als 40 
Millionen Euro von der Warburg Bank zurückzufordern. Kurz zuvor hatte 
Scholz den damaligen Warburg-Aufsichtsratschef Christian Olearius 
empfangen. Die Bank bestritt, die Cum-ex-Geschäfte betrieben zu haben.
Am
 Freitag muss der Kanzler erneut im Untersuchungsausschuss als Zeuge 
aussagen. Scholz steht in der Kritik, weil er angab, er habe an 
insgesamt drei Termine mit Olearius in der Sache keine Erinnerung. Er 
bestätigte die Termine aber auf Grundlage seines Kalenders. Im Ausschuss
 haben sämtliche dazu befragten Zeugen eine politische Einflussnahme 
verneint.
Pein sagte, die Entscheidung der Finanzverwaltung Ende 
2016 sei "richtig" gewesen. Es sei damals "sehr schwer" gewesen, Cum-ex 
nachzuweisen, auch weil Warburg nicht kooperiert habe. "Heute steht 
fest, was damals unklar war: Die Warburg-Leute haben gelogen, sie haben 
in großem Stil Cum-ex-Geschäfte betrieben."
Bei Cum-ex-Geschäften
 haben sich Banken und andere Finanzakteure Steuern erstatten lassen, 
die nie bezahlt worden waren. Warburg hat inzwischen sämtliche 
Cum-ex-Gutschriften zurückgezahlt. Die Summe beläuft sich inklusive 
Zinsen auf mehr als 240 Millionen Euro.
Quelle: dts Nachrichtenagentur

        
        
        
        
        
      
      