CDU-Wirtschaftsflügel pocht auf Abschaffung des Soli
Der CDU-Wirtschaftsflügel fordert entgegen Vereinbarungen im schwarz-roten Koalitionsvertrag, den Solidaritätszuschlag abzuschaffen und die geplante Unternehmenssteuerreform vorzuziehen. Das geht aus einem Beschluss des Bundesvorstands der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) hervor, über das der Focus berichtet.
"Die Hauptlast des Solidarzuschlags tragen die Unternehmen", heißt es
darin. "Die Belastung der Unternehmen ist höher, weil sie den Soli auch
über die Einkommensteuer zahlen." Das treffe viele mittelständische
Unternehmen und Handwerksbetriebe, lautet es im Papier. "Daher muss nach
einem Kassensturz 2026 die vollständige Abschaffung des
Solidaritätszuschlags ernsthaft geprüft werden."
MIT-Chefin Gitta
Connemann sagte dem Focus weiter: "Je schneller sich strukturelle
steuerliche Entlastungen anschließen, desto stärker die weitere Kraft
zur Investition. Dreh- und Angelpunkt sind dafür das Vorziehen der
Unternehmenssteuerreform und die Abschaffung des Solidaritätszuschlags."
Der Mittelstand müsse steuerlich entlastet werden, ergänzte die
CDU-Politikerin, die auch Beauftragte für den Mittelstand im
Bundeswirtschaftsministerium ist.
Die schwarz-rote Regierung
unter Kanzler Friedrich Merz (CDU) hat im Koalitionsvertrag vereinbart,
dass der Solidaritätszuschlag bestehen bleiben soll. Stattdessen plant
die Regierung einen "Investitionsbooster" mit Sonderabschreibungen für
bewegliche Wirtschaftsgüter wie Maschinen bereits ab diesem Jahr. Danach
ist die schrittweise Senkung der Körperschaftsteuer ab 2028 in Planung.
Connemann und die MIT pochen allerdings darauf, die Entlastungen etwa
bei der Körperschaftsteuer früher umzusetzen. Nach einem Kassensturz
solle geprüft werden, ob das Vorziehen möglich sei, heißt es im
Beschlusspapier weiter.
Quelle: dts Nachrichtenagentur