Schnieder rechnet mit weiteren Verzögerungen bei Bahn-Sanierung

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Verkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) rechnet mit weiteren Verzögerungen bei der Generalsanierung des Bahnnetzes. Auf die Frage, ob die Modernisierung von 40 wichtigen Strecken noch länger dauern kann als 2035, sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe: "Wann die Generalsanierung abgeschlossen ist, steht im Moment noch gar nicht fest. Ursprünglich sind wir von einem Ende 2031 ausgegangen. Es kann schon sein, dass die Sanierung länger dauert. Aber das wäre kein Beinbruch."
Zuletzt hatte die Bahn bei einer Branchen-Infoveranstaltung den
Vorschlag unterbreitet, die Korridorsanierung bis 2035 zu strecken.
"Ich
habe die Bahn gebeten, einen Branchendialog mit der Bauindustrie zu
führen", erläuterte Schnieder. "Wir wollen herausfinden, ob wir bei der
ursprünglichen Planung bleiben und neun Sanierungen an
Hochleistungskorridoren gleichzeitig vornehmen können - oder ob es
ratsam ist, die Maßnahmen zeitlich zu strecken und einen Teil der
Sanierungen nach hinten zu verschieben."
Im ersten Halbjahr 2025
sind nur 64 Prozent der Fernzüge pünktlich ans Ziel gekommen. Schieder
erwartet keine schnelle Besserung. Die Sanierung bedeute auch Baustellen
und weitere Beeinträchtigungen des Netzes. "Das wird nicht dazu führen,
dass die Züge kurzfristig pünktlicher werden", sagte er. "Aber mit
jeder Investition wird das Netz besser und zuverlässiger."
Auf
die Nachfrage, ob in fünf Jahren 80 Prozent der Züge pünktlich seien,
entgegnete Schnieder: "So schnell geht es nicht. Es wäre unseriös, hier
eine Zahl zu nennen. Ich kann nur sagen, dass es vollkommen
unbefriedigend ist, was wir heute erleben. Wir wollen und werden die
Situation massiv verbessern."
Schnieder wies Bahnchef Richard
Lutz für Äußerungen zurecht, wonach die Kunden Verständnis für die
Unpünktlichkeit hätten. "Ich glaube, das trifft nicht ganz die
Wirklichkeit", sagte er. "Unser Anspruch muss sein, dass die Bahn
pünktlicher wird - und dass Verspätungen frühzeitig und transparent
kommuniziert werden. Dann wächst auch das Verständnis der Kunden."
Quelle: dts Nachrichtenagentur