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Pfisterer: „Bologna-Prozess stümperhaft umgesetzt“

Archivmeldung vom 20.11.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.11.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Sebastian Bernhard / PIXELIO
Bild: Sebastian Bernhard / PIXELIO

„Das Erststudium muss gebührenfrei sein.“ Das fordert Tanja Pfisterer, Bundesvorsitzende der Jugendorganisation Junge Ökologen (jö) und Mitglied im Bundesvorstand der Ökologisch-Demokratischen Partei (ödp) anlässlich der aktuellen Studentenproteste.

Pfisterer weist darauf hin, dass die ödp in ihrem Programm eine „solidarische Studienfinanzierung“ befürwortet. Die ödp-Politikerin dazu: „Ein Fonds, der einkommensunabhängig von den ehemaligen Studierenden getragen wird, könnte diejenigen, die gegenwärtig studieren, finanziell unterstützen.“ Dieses System schaffe Gerechtigkeit und belaste niemanden überdurchschnittlich. „Es darf nicht sein, dass die Studiengebühren, die in diversen Bundesländern erhoben werden, viele Arbeiterkinder vom Studium abhält - egal, wie begabt sie sind,“ empört sich Pfisterer. Bildung sei schließlich nicht nur Akademikerkindern vorbehalten. Zudem sei Wissen in einem so rohstoffarmen Land wie Deutschland ein wichtiger Standortfaktor.

Pfisterer zeigt Verständnis für den Unmut der Studierenden, der sich in diesen Tagen Luft macht. Dieser richtet sich insbesondere gegen die Umsetzung des Bologna-Prozesses, der die Angleichung der Studienabschlüsse innerhalb der Europäischen Union an die USA vorsieht. „Der Bologna-Prozess ist völlig stümperhaft umgesetzt worden, nach Maßgabe der Großkonzerne, die normierte, austauschbare Arbeitnehmer haben möchten. Ausbaden müssen das die Studierenden,“ so die ödp-Politikerin abschließend.

BAföG-Erhöhung darf nicht an „Eliteförderung“ gekoppelt sein

Zur Diskussion um die BAföG-Erhöhung erklärt Friederike Benda, Bundesgeschäftsführerin von Die Linke.SDS: "Die Kopplung der Bafög-Erhöhung an das Stipendienmodell ist absurd und wohl nur als taktisches Manöver zu verstehen: Damit soll die schwarz-gelbe Eliteförderung besser verkauft werden.
Das Stipendienmodell wird die soziale Ausgrenzung verschärfen, weil es nur wenigen zugute kommt, die sowieso aus dem Bildungsbürgertum kommen. Mit Chancengleichheit hat das nichts zu tun.
Stattdessen ist es dringend notwendig, Studiengebühren abzuschaffen und den BAföG-Freibetrag anzuheben, damit mehr Studierende Anrecht auf das BAföG haben. Unter dem bisherigen System arbeiten zwei Drittel der Studierenden – die meisten, um ihr Studium zu finanzieren. 
Obwohl der Umfang der angekündigten BAföG-Erhöhung weiterhin unklar bleibt, ist es als ein Erfolg des Bildungsstreiks zu werten, dass Schavan eine Erhöhung  nun doch schon für 2010 in Aussicht gestellt hat. Das zeigt: Die schwarz-gelbe Regierung reagiert nur auf Druck.
Schavan und Merkel können sicher sein, dass Studierende ihre Proteste fortsetzen werden, solange es nicht zu einem grundlegenden Kurswechsel in der Hochschulpolitik kommt.  Dazu gehört vor allem die dringend benötigte Ausfinanzierung neuer und bestehender Studienplätze, um die katastrophalen Studienverhältnisse mit überfüllten Hörsälen zu verbessern. Dazu sind in den nächsten drei Jahren mindestens 8.000 Professuren, 4.000 Mittelbaustellen und 10.000 Tutor_innenstellen neu zu schaffen!"

Quelle: Ökologisch-Demokratische Partei (ödp) / Die Linke.SDS

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