Justizministerin will Ältere besser vor Telefon-Verträgen schützen
Archivmeldung vom 31.05.2025
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićVerbraucherschutzministerin Stefanie Hubig (SPD) will die im Koalitionsvertrag von Union und SPD vereinbarte Bestätigungslösung bei telefonisch eingegangenen Verträgen nun rasch umsetzen. Hubig sagte der "Rheinischen Post", man wolle mit der Bestätigungslösung vor allem ältere Verbraucher "besser vor unbemerkten Vertragsabschlüssen schützen".
Hubig ergänzte, das sei gerade bei längeren Abo-Verträgen ein Problem.
Verbraucher sollen an solche Verträge nur gebunden sein, "wenn sie diese
noch mal schriftlich bestätigt habe", so die Ministerin. "Wir werden
das zügig angehen." Im Koalitionsvertrag heißt es, man schütze
Verbraucher "umfassend" und führe deshalb eine "allgemeine
Bestätigungslösung für telefonisch angebahnte Dauerschuldverhältnisse
ein".
Hubig will zudem mit elektronischen Fußfesseln,
verpflichtenden Anti-Gewalt-Trainings und Änderungen beim Sorgerecht
gegen die Zunahme von häuslicher Gewalt vorgehen. "Das Ausmaß häuslicher
Gewalt in Deutschland ist erschreckend. Wir wollen mit einem
Maßnahmenpaket gegensteuern", sagte die Justizministerin der
"Rheinischen Post".
Geplant sei, die Familiengerichte zu
ermächtigen, elektronische Fußfesseln nach dem spanischen Modell
anzuordnen, um Betroffene vor häuslicher Gewalt zu schützen. "Dabei
tragen Täter und Opfer beide ein GPS-Gerät. Kommt der Täter seinem Opfer
zu nahe, wird ein Alarm ausgelöst: sowohl beim Opfer als auch bei der
überwachenden Stelle", erläuterte die Ministerin. Noch dieses Jahr werde
sie einen entsprechenden Gesetzentwurf auf den Weg bringen.
Darüber
sollen Anti-Gewalt-Trainings verpflichtend angeordnet werden können.
"Auch das elterliche Sorge- und Umgangsrecht werden wir anpassen." So
müssten künftig Familiengerichte häusliche Gewalt zwingend
berücksichtigen, wenn sie Entscheidungen über das elterliche Sorge- und
Umgangsrecht treffen würden. "Es kann nicht sein, dass ein gewalttätiger
Ex-Partner das Sorgerecht oder ein Umgangsrecht zugesprochen bekommt,
so als ob nichts geschehen sei", sagte Hubig.
Quelle: dts Nachrichtenagentur