FDP und SPD fordern Studienanreize für bildungsferne Schüler
Archivmeldung vom 12.09.2012
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.09.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie bildungspolitischen Sprecher der Bundestagsfraktionen von FDP und SPD haben mehr Anreize für Kinder aus bildungsfernen Schichten gefordert, ein Studium aufzunehmen. Patrick Meinhardt (FDP) forderte einen Ausbau der dualen Hochschulbildung: "Studieren und Arbeiten gemeinsam ist für viele sehr viel attraktiver, als einige Jahre nur im Hörsaal zuzubringen", sagte Meinhardt der "Welt".
Sein SPD-Kollege Ernst Dieter Rossmann sagte: "Universitäten müssen sich mehr öffnen für Menschen ohne Abitur. Wenn ein Handwerker studiert, dann studieren auch seine Kinder." Universitäten müssten zeigen, dass sie "kein wissenschaftlicher Elfenbeinturm" sind. Die Vodafone Stiftung Deutschland hatte zuvor eine Studie veröffentlicht, der zufolge der Anteil der Schüler aus bildungsfernen Schichten, die ein Studium aufnehmen, in den vergangenen Jahrzehnten gesunken ist, obwohl mehr von ihnen die Hochschulreife haben.
Der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Horst Hippler, entgegnete, dass die Universitäten gegen den Negativtrend nichts "Entscheidendes tun können. Das ist eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft." Die Hochschulen könnten aber zur Problemlösung beitragen, etwa indem sie durch Tage der offenen Tür Schülern einen ersten Eindruck der Hochschulwelt vermitteln. Das Bundesforschungsministerium kritisierte die Studie der Vodafone Stiftung: Dieser läge "die falsche Annahme zugrunde, dass Akademiker mehr wert sind als gut ausgebildete Optiker oder Mechatroniker". Dabei sei die berufliche Bildung eine der Stärken des deutschen Bildungssystems.
Zudem teilte das Ressort der Zeitung mit: "Wir fördern die Durchlässigkeit und den Zugang zu einem Hochschulstudium für Kinder aus bildungsfernen Familien auf vielen Wegen: Mit BAföG und Bildungskrediten einerseits, aber auch mit Hilfe von Aufstiegsstipendien, die jungen Berufstätigen den Weg an die Hochschule erleichtern."
Quelle: dts Nachrichtenagentur