Dehoga warnt vor Problemen beim Trinkgeld

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk
Der Präsident des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga NRW, Patrick Rothkopf, hat auf Nachteile für das Personal in der Gastronomie durch Pläne der Bundesregierung hingewiesen, künftige bargeldlose Zahlungen zur Pflicht zu machen.
Rothkopf verwies in der "Rheinischen Post" (Donnerstagsausgabe) nicht
nur auf die beachtlichen Nebenkosten für den Geldtransfer, sondern auf
einen weiteren Punkt: "Trinkgeld für die Belegschaft ist in Deutschland
grundsätzlich steuerfrei. Unproblematisch sind die Fälle, in denen der
Gast der Servicekraft beispielsweise das Trinkgeld direkt in bar gibt."
Ab dem Moment, in dem der Gastronom involviert sei, weil er das
Trinkgeld verteile oder es digital gegeben wird, können Rothkopf zufolge
Probleme entstehen.
"Dann fallen dafür nicht nur Kartengebühren
an, sondern es wird aus Sicht mancher Finanzämter eventuell als zu
versteuernde Einnahme gewertet. Eine Kollegin hat mir erzählt, dass sie
deshalb für die Belegschaft ein zweites, separates Kartenlesegerät
angeschafft hat, mit dem der Gast dann nach dem eigentlichen
Bezahlvorgang noch einmal das Trinkgeld zahlen kann. Das kann doch nicht
die Lösung sein."
Rein technisch sei die Möglichkeit, das sauber
"in einem Abwasch" zu verbuchen, seines Erachtens auf jeden Fall kein
Problem, so Rothkopf. "Aber das ist ein ganz grundsätzliches Problem:
Wir brauchen mehr einfache, klare, leicht umsetzbare gesetzliche
Regelungen, die uns den Alltag vereinfachen und nicht zusätzlich
erschweren und verunsichern. Dafür muss sich allerdings die politische
Einstellung zu Unternehmern und Bürgern wieder verändern. Weg vom
Alles-regeln-wollen hin zu mehr Vertrauen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur