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Studentenwerk: Hohe Ablehnungsquote bei Soforthilfen

Archivmeldung vom 23.07.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.07.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Sebastian Bernhard  / pixelio.de
Bild: Sebastian Bernhard / pixelio.de

Fast jeder dritte Antrag von Studierenden auf einen Corona-Nothilfe-Zuschuss beim Studentenwerk bleibt erfolglos, weil sich die Studierenden schon vorher in einer Notlage befanden. Das berichtet das "Handelsblatt".

Nach Angaben des Bundesbildungsministerium wurden von 82.380 eingegangenen Anträgen gut 32.000 angenommen, aber auch fast 26.000 abgelehnt. "In mehr als der Hälfte der Fälle liegt das daran, dass die Studenten keine Pandemie-bedingte Notlage nachweisen können – also weder wegen Corona einen Job verloren haben, weniger Geld von der Eltern bekommen oder als Selbstständige weniger einnehmen", sagte der Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks, Achim Meyer auf der Heyde, der Zeitung.

"Das heißt aber nicht, dass sie nicht in einer Notlage sind, sondern dass diese schlicht schon vorher bestand" - und sie sich deshalb um die Sonderhilfe bemühen. Die Studenten können seit Mitte Juni monatlich 100 bis 500 Euro Corona-Nothilfe beantragen. Nach der jüngsten Sozialerhebung des Studentenwerkes von 2019 "lebte ein kleiner Teil schon vor Corona unter dem Existenzminimum": Ein Prozent der Studierenden verfüge nur über maximal 400 Euro im Monat, vier Prozent zwischen 400 und 500 Euro und neun Prozent über 500 bis 600 Euro.

"Das ist das Prekariat der Studierenden – und zeigt, dass die Studienfinanzierung insgesamt im Argen liegt", kritisierte Meyer auf der Heyde. Bei einem kleinen Teil der Antragsteller auf Corona-Zuschüsse stelle sich derzeit allerdings heraus, dass diese sehr wohl einen Anspruch auf Bafög hätten - ihn aber offenbar nicht gestellt haben, weil sie sich keine Erfolgsaussichten ausrechneten. Meyer auf der Heyde forderte die Personengruppe dringend auf, dies nachzuholen. Anders als früher dauere die Bearbeitung heute bei vollständigen Unterlagen im Schnitt nur noch sechs Wochen. Zudem könne man auch beim Bafög einen "Antrag auf Vorausleistung" stellen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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