Merz verteidigt geplante Verfassungsänderungen
CDU-Chef Friedrich Merz hat die geplanten Verfassungsänderungen gegen die scharfe Kritik von AfD und Linken sowie FDP und Grünen verteidigt. "Die Änderungen des Grundgesetzes dulden keinen Aufschub mehr", sagte Merz am Donnerstag in der Bundestagssondersitzung zum Finanzpaket von Union und SPD.
Die Verstärkung der Verteidigung Deutschlands habe absoluten Vorrang.
"Mit dieser Volkswirtschaft, wie wir sie gerade haben, ist diese Aufgabe
nicht zu leisten", so Merz. Die Vorschläge stünden zudem nicht isoliert
im Raum, man habe jetzt nicht unendlich Geld zur Verfügung.
Zugleich
stellte Merz noch mögliche Anpassungen an dem Paket in Aussicht: "Wir
können noch Änderungen vornehmen", sagte er. Aber Scheitern sei keine
ernsthafte Option. Die politische Mitte müsse "jetzt die richtigen
Antworten geben".
Ziel der Pläne von SPD und CDU/CSU ist es,
höhere Verteidigungsausgaben, ein Infrastruktur-Sondervermögen in Höhe
von 500 Milliarden Euro und einen Verschuldungsspielraum für die
Haushalte der Länder zu ermöglichen. Für die Grundgesetzänderung ist
eine Zweidrittelmehrheit in Bundestag und Bundesrat erforderlich. Dazu
benötigen die Parteien die Unterstützung der Grünen, die sich bisher
aber ablehnend geäußert haben. Die Abstimmungen sollen am kommenden
Dienstag in einer weiteren Sondersitzung stattfinden.
Für scharfe
Kritik vor allem von der AfD und den Linken hatte im Vorfeld der
Sondersitzung die Entscheidung gesorgt, den gesamten Komplex noch im
"alten" Bundestag zu behandeln, obwohl die Zusammensetzung des neuen
bereits feststeht und Union, SPD und Grüne dann nicht mehr über eine
Zweidrittelmehrheit verfügen. AfD und Linke klagen deshalb in Karlsruhe
gegen die Sondersitzungen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur