Grüne wollen neuen Anlauf für AfD-Verbotsverfahren anstoßen

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Die Grünen im Bundestag wollen einen neuen Anlauf für ein AfD-Verbotsverfahren anstoßen - dieses Mal unter Beteiligung der Länder. "Bei der AfD handelt es sich um eine brandgefährliche Partei, die die Grundprinzipien unserer freiheitlichen Demokratie offen missachtet", sagten der stellvertretende Fraktionschef Konstantin von Notz und die Erste Parlamentarische Geschäftsführerin Irene Mihalic den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
"Deshalb fordern wir Bund und Länder auf, jetzt die Voraussetzungen für
ein Verbotsverfahren gegen die AfD zu schaffen." Ein Verbotsverfahren
habe zu Recht hohe verfassungsrechtliche Voraussetzungen und müsse
deshalb mit der gebotenen juristischen Sorgfalt angegangen werden,
sagten die beiden Innen-Experten der Fraktion.
Zunächst solle
deshalb eine Grundlage geschaffen werden. "Eine
Bund-Länder-Arbeitsgruppe sollte in einem ersten Schritt alle in Bund
und Ländern vorliegenden Informationen zusammenführen", so von Notz und
Mihalic. So könnten alle Verantwortlichen ein gemeinsames Vorgehen hin
zu einem zügigen Verbotsverfahren erarbeiten. "Wir dürfen nicht zusehen,
wie eine rechtsextreme Partei vor unser aller Augen die Demokratie zu
zersetzen versucht, gesellschaftliche Spaltung vorantreibt und sich
dabei von staatlichen Mitteln finanzieren lässt", heißt es in einem
gemeinsamen Statement der beiden.
Ähnlich äußerte sich auch der
Grünen-Rechtspolitiker Till Steffen. Die Einrichtung einer
Bund-Länder-Arbeitsgruppe solle es ermöglichen, mit allen
Verantwortlichen die Lage einzuschätzen und ein gemeinsames Vorgehen zu
erarbeiten. "Dafür ist das Gutachten des Bundesamtes für
Verfassungsschutz, das die Partei zu einer gesichert
rechtsextremistischen Bestrebung hochstuft, ist ein wichtiger Baustein",
sagte Steffen den Funke-Zeitungen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur