Hessischer Ministerpräsident bei AfD-Verbotsverfahren skeptisch

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Der hessische Ministerpräsident Boris Rhein sieht ein mögliches Verbotsverfahren gegen die AfD skeptisch. "Am Ende muss man verhältnismäßig sicher sein, dass man sich damit vor dem Bundesverfassungsgericht durchsetzt", sagte er "Ippen-Media". Andernfalls sei der Schaden immens. "Ich sehe ein Verbotsverfahren skeptisch."
Er habe als Innenminister von Hessen das damalige NPD-Verbotsverfahren
hautnah miterlebt, und ein Verbotsverfahren sei "eine verdammt komplexe
Geschichte". Und weiter: "Wer glaubt, er könnte das Problem durch ein
AfD-Verbot schnell lösen, der täuscht sich. Das ist nicht nur ein
komplexer, sondern vor allem ein sehr langer Weg, bis man eine Partei
verbieten kann. Deswegen muss man da sehr besonnen rangehen. Schneller
sind wir, wenn wir die AfD mit guter Politik klein machen."
Außerdem
könne man die Wähler der AfD "nicht verbieten, sondern nur
zurückgewinnen mit einer starken und mutigen Politik der Mitte". Die
Funktionäre der AfD müsse man "politisch stellen und bekämpfen". Auf die
Anmerkung, dass das in der Vergangenheit nicht funktioniert habe, sagte
Rhein: "Das stimmt - und ist ein Versäumnis der deutschen Politik."
Quelle: dts Nachrichtenagentur