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Wohnungsnot: TAG-Aufsichtsrat fordert Politik zum Handeln auf

Archivmeldung vom 20.05.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.05.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Jens Märker / pixelio.de
Bild: Jens Märker / pixelio.de

Rolf Elgeti, Aufsichtsratschef des Immobilienkonzerns TAG Immobilien, verlangt von der Politik die schnelle Umsetzung wirkungsvoller Maßnahmen im Kampf gegen die Wohnungsnot. "Wir müssten uns von der Vorstellung lösen, dass wir im Alleingang die weltweiten Klimaprobleme beheben können und den energetischen Teil der Bauvorschriften überarbeiten", sagte Elgeti der "Welt" auf die Frage, welche Punkte die Regierung am ehesten angehen müsste, um den Engpass am Immobilienmarkt zu entschärfen.

Die wenigsten der Anforderungen an energetisches Bauen seien "wirtschaftlich sinnvoll, vieles noch nicht mal ökologisch sinnvoll. Wir sollten uns klarmachen, wie viel CO2 bei der Herstellung von Dämmstoffen emittiert wird im Vergleich dazu, was die dann am Ende wirklich wieder einspielen. Und wie ist das Verhältnis von Aufwand zu Ertrag, wenn die Dämmung 16 statt acht Zentimeter beträgt?", sagte er. Weiter fordert der Immobilienexperte, der bis 2014 den Vorstandsvorsitz des im MDAX für mittelgroße Unternehmen gelisteten Immobilienkonzerns innehatte, die Einschränkungen bei der Erstellung von Wohnraum flexibler und bedarfsgerechter zu gestalten.

"Es gibt lokal unterschiedlich zu viele starre Vorschriften, wie Wohnraum zu sein hat. Wie viele barrierefreie Wohnungen muss ich beim Neubau einplanen, wie viele behindertengerechte Wohnungen muss ich bauen?", so Elgeti. Das seien theoretisch alles sinnvolle Regelungen, nur in Einzelfällen seien die Proportionen ungünstig. "Ich baue 50 Wohnun gen, und diese Regel verteuert alle Wohnungen bei der Miete um zwei, drei Euro auf den Quadratmeter, und der eine Mieter, den diese Regel schützen soll, der ist dann am Ende vielleicht gar nicht da." Schon mit kleinen Veränderungen in diesen Bereichen ließen sich die Baukosten um 700 bis 800 Euro je Quadratmeter reduzieren, sagte Elgeti, was sich auch auf die Höhe der Mieten auswirken würde. Auch zur vom Juso-Vorsitzenden Kevin Kühnert gestarteten Diskussion um Enteignungen von Unternehmen und Wohnungseigentümern äußerte sich Elgeti.

"Welchen Schaden allein die Debatte anrichtet, können sich ihre Urheber gar nicht vorstellen. Es sind Milliarden Euro ausländischen Kapitals in deutsche Immobilien geflossen, um sie altersgerecht oder ökologisch zu sanieren. Damit ist Schluss bei solchen Debatten." Wenn er Investoren im Ausland besuche, werde er gefragt, ob der Kommunismus zurück nach Berlin komme. "Es wird ja auch mit Enteignungen kein neuer Wohnraum geschaffen, im Gegenteil, es führt zu weniger Wohnraum, weil Investoren verschreckt werden."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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