Dobrindt warnt vor wachsender Gewalt junger Extremisten

Bild: Screenshot Youtube Video / Eigenes Werk
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) warnt vor einer wachsenden Gewaltbereitschaft unter jugendlichen Extremisten. "Wir stellen in einem erhöhten Maße fest, dass sich junge Menschen radikalisieren", sagte Dobrindt den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
"Die Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen wächst stark in der
rechtsextremen Szene. Aber diesen Trend erkennen die Sicherheitsbehörden
auch unter Linksextremisten und jungen Islamisten." Das Erstarken der
politischen Gewalt sei "ein weiterer Hinweis dafür, dass es einen
Störmechanismus in der Gesellschaft gibt".
Bei der Vorbeugung von
politisch motivierter Gewalt sieht Dobrindt die Menschen vor Ort in der
Verantwortung. "Aufklärung gegen diese extreme Propaganda können vor
allem Netzwerke vor Ort in den Städten und Kommunen leisten, etwa an
Schulen, in Vereinen oder Jugendtreffs." Diese Menschen in den lokalen
Institutionen hätten "die beste Sensorik dafür, wenn sich ein
Jugendlicher radikalisiert". Und sie hätten im besten Fall den
direktesten Einfluss auf die Person.
Aber auch der Staat sei
gefordert, so der CSU-Politiker, einer Radikalisierung "mit Ansprache
und Aufklärung" entgegenzutreten. Und indem die Regierung die Probleme
der jungen Menschen löse. "Extremisten identifizieren einen gemeinsamen
Gegner, junge Rechtsextremisten inszenieren sich als Opfer einer fremden
Bedrohung", sagte Dobrindt. Daraus wachse dann "Kampf und Aggression
gegen diese vermeintliche Gefahr, die immer stärker auch über soziale
Plattformen und Kanäle im Internet betrieben werden", so der Minister.
Am
Dienstag stellt Dobrindt gemeinsam mit dem Präsidenten des Bundesamtes
für Verfassungsschutz den Jahresbericht vor. Zuletzt hatten die
Sicherheitsbehörden einen deutlichen Anstieg rechtsextrem motivierter
Straftaten festgestellt. Der Präsident des Bundeskriminalamts, Holger
Münch, hatte in den Funke-Zeitungen vor einem Anwachsen krimineller
Jugendszenen mit einer rechten Gesinnung gewarnt. Das Internet diene
dabei zunehmend als Vernetzungsraum. Münch fügte hinzu, Radikalisierung,
Rekrutierung und Mobilisierung fänden über soziale Netzwerke und rechte
Foren statt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur