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Conradi: Bahnbeschluss ist "Schlag ins Gesicht der Partei"

Archivmeldung vom 14.04.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.04.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der langjährige SPD-Bundestagsabgeordnete Peter Conradi hat den Kompromiss zur Bahnreform scharf kritisiert. "Das ist ein Schlag ins Gesicht der Partei. Wenn die SPD-Spitze die Parteimitglieder nicht mehr braucht, soll sie das offen sagen", sagte er stern.de, der Online-Ausgabe des Hamburger Magazins.

"Mir ist rätselhaft, wie diese Entscheidung zustande kommen konnte, denn das wäre der Einstieg in die Privatisierung und Zerschlagung der Deutschen Bahn - genau das, was der SPD-Bundesparteitag nicht wollte."

Conradi saß 26 Jahre lang für die SPD im Bundestag und gilt als prominentester Sprecher der Gegner einer Bahnprivatisierung innerhalb der Sozialdemokratie. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass die SPD-Landesvorsitzenden aus Berlin, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Bremen jetzt einfach umfallen, obwohl es in diesen SPD-Landesverbänden eindeutige Beschlüsse gegen eine Bahnprivatisierung gibt", so Conradi weiter.

Die CDU dagegen begrüßte den Kompromiss. Die vereinbarte Teilprivatisierung könne Auftakt für einen vollständigen Börsengang der Deutschen Bahn sein. "Die Lufthansa war Anfang der 80er Jahre auch zum größten Teil in Bundeshand", sagte Dirk Fischer, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Bundestagsfraktion, stern.de. "Bis 1997 hat die Bundesregierung sie dann vollständig an den Markt gebracht. Eine ähnliche Entwicklung könnte ich mir auch bei der Bahn vorstellen."

Quelle: stern

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