Schweitzer fordert höhere Steuern für extrem Reiche
Im schwarz-roten Steuerstreit fordert der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD), extrem Reiche stärker zu besteuern. "Es ist Zeit, Superreiche und besonders Superreiche stärker als bisher in Verantwortung zu nehmen", sagte Schweitzer dem Tagesspiegel. Es gebe eine steigende Zahl von Deutschen, die ihren Lebensunterhalt nicht aus Erwerbsarbeit bestritten, "sondern davon leben, dass sie hohe Vermögen, Aktien, große Erbschaften besitzen", sagte Schweitzer.
"Diese Menschen werden im Verhältnis viel, viel weniger besteuert als
Menschen, die Lohnsteuer zahlen. Ich rede über Multi-Millionäre und
Milliardäre. Diese stärker zu fordern, sollte politischer Konsens sein,
auch zwischen SPD und CDU/CSU."
Deutschland habe in den 1980er-
und 1990er-Jahren, unter einer konservativen Regierung, höhere Steuern
als heute gehabt, sagte der stellvertretende SPD-Vorsitzende unter
Verweis auf den zwischenzeitlichen Spitzensteuersatz bei 56 Prozent und
die Existenz der Vermögensteuer. "Heute liegt der Spitzensteuersatz bei
42 Prozent und wir haben keine Vermögenssteuer. Niemand hatte damals den
Eindruck, in Deutschland herrsche Sozialismus", sagte Schweitzer.
"Es
dient der Demokratie, auch diejenigen in die Pflicht zu nehmen, denen
es so gut geht, dass es ihnen nie wieder schlecht gehen wird. Also: Die
CDU sollte mehr Helmut Kohl wagen." Schweitzer begrüßte, dass die
Koalition zur Mitte der Wahlperiode die Steuern für kleine und mittlere
Einkommen senken will. "Das ist gut, und die Menschen warten darauf",
sagte er.
Quelle: dts Nachrichtenagentur