Klingbeil-Berater hält Mütterrente und Gastro-Hilfe für Fehler
Der Berater von Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD), Jens Südekum, warnt vor einer falschen Nutzung des Sondervermögens. "Wir müssen verhindern, dass das Geld für konsumtive Zwecke ausgegeben wird", sagte Südekum der "Rheinischen Post".
"Die Ausweitung der Mütterrente, die fünf Milliarden Euro kostet, halte
ich ebenso für einen Fehler wie die Senkung der Umsatzsteuer für die
Gastronomie, die drei Milliarden Euro kostet. Das sind Babys der CSU,
sie werden das Land nicht voranbringen, aber sie stehen nun mal im
Koalitionsvertrag."
Südekum geht nicht davon aus, dass die EU die
Schuldenpakete für Infrastruktur und Verteidigung blockiert. "Ich
erwarte, dass das schuldenfinanzierte Sondervermögen bei der EU gut
durchgeht. Die Finanzmärkte und die Nachbarländer haben nach der
Verkündung begeistert reagiert. Die Investitionen werden auf viele
andere EU-Länder ausstrahlen. Da wäre es doch seltsam, wenn nun
EU-Fiskalregeln das Paket blockieren", sagte der Düsseldorfer Ökonom
weiter.
Seine Aufgabe als persönlicher Berater von Klingbeil
sieht er vor allem in der zügigen Nutzung des Sondervermögens. "Meine
Aufgabe sehe ich nun darin, dabei mitzuhelfen, das Sondervermögen gut
und schnell auf die Straße zu bringen, damit Deutschland aus der
Rezession kommt, die Infrastruktur saniert und die
Verteidigungsfähigkeit gestärkt wird", sagte Südekum.
Quelle: dts Nachrichtenagentur