Jugendpsychiater befürworten Altersgrenze bei Social Media
Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP) hat Altersgrenzen bei der Nutzung von Sozialen Medien begrüßt. "Die von der Leopoldina vorgeschlagene Übergangszeit zwischen 13 und 16 Jahren macht viel Sinn, denn auch Kinder über 13 können ungeschützt leicht in Cybergrooming oder Cybermobbing hineingeraten", sagte Eva Möhler, DGKJP-Vorstandsmitglied und Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie, der "Rheinischen Post".
Auch das Verbot für Unter-13-Jährige sei zu befürworten. "Viele Eltern
berichten, mit ihren Kindern wegen der Mediennutzung im Dauerstreit zu
sein, und da könnte es für Eltern eine große Entlastung sein, sich klar
auf gesetzliche Regelungen, wie es sie ja auch für Alkohol und
Zigaretten gibt, beziehen zu können."
Der Präsident des Deutschen
Lehrerverbands, Stefan Düll, sieht Altersgrenzen hingegen kritisch.
"Die Erwartungshaltung ist, dass man Probleme, die durch die Nutzung von
Social Media bei Kindern entstehen, durch Altersgrenzen lösen möchte.
Diese Erwartungshaltung ist zu hoch gegriffen", sagte er der Zeitung.
"Mit starren Altersgrenzen bei Sozialen Medien würde man so tun, als
hätten Kinder und Jugendliche dann keinen Zugang mehr zu Inhalten, die
nicht ihrem Alter entsprechen. Aber nicht altersgemäße Inhalte hat es im
Netz bereits gegeben, da gab es die Social-Media-Plattformen noch gar
nicht. Altersgrenzen würden uns daher keinen Schritt voranbringen."
Unter
anderem die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina sowie der
Drogen- und Suchtbeauftragte der Bundesregierung, Hendrik Streeck (CDU),
hatten sich in den vergangenen Wochen für Altersgrenzen bei der
Social-Media-Nutzung ausgesprochen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur