Merz verteidigt Außenpolitik-Fokus auch mit ökonomischen Gründen

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Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat den Fokus auf die Außenpolitik in den ersten 100 Tagen seiner Regierungszeit verteidigt. In einem exportorientierten Land wie Deutschland könne man "nicht nur Innenpolitik machen", sagte Merz am Samstag auf dem niedersächsischen CDU-Landesparteitag in Osnabrück.
Man müsse im Ausland präsent sein - "nicht nur mit der Wirtschaft,
sondern auch mit der Politik", fügte er hinzu. "Wirtschaftspolitik ist
die Priorität dieser Bundesregierung", so der Kanzler.
Es gebe
"tiefgreifende und weitreichende Probleme" in der deutschen Wirtschaft.
Die Aufgabe, aus der Rezession herauszukommen, sei "größer, als sich das
der ein oder andere vorgestellt hat", sagte Merz weiter. Es handle sich
dabei nicht nur um eine konjunkturelle, sondern auch um eine
strukturelle Schwäche. Die exportabhängige deutsche Wirtschaft hänge in
vielen Bereichen dem Rest der Welt hinterher. Das sei jedoch nicht erst
seit drei, sondern schon seit zehn Jahren so, sagte der Kanzler.
Um
Abhilfe zu schaffen, habe man bereits "erste Schritte in die richtige
Richtung begonnen". Merz verwies in diesem Zusammenhang auf das
sogenannte "Sofortprogramm", das unter anderem weitere
Abschreibungsmöglichkeiten für Unternehmen vorsieht. Zudem wies er Rufe
aus der SPD nach Steuererhöhungen für Reiche zurück und nannte die
aktuelle Ausgestaltung des Sozialstaats "nicht mehr finanzierbar". Den
Kindern in Deutschland wolle die Regierung wieder das Sparen beibringen,
so der Kanzler.
Das Zoll-Abkommen zwischen der EU und den USA
nannte Merz "halbwegs verträglich". Man hätte natürlich auch härter
verhandeln können, aber so sei ein eskalierender Handelskrieg vermieden
worden. Zukünftig müsse man wirtschaftlich und militärisch unabhängiger
werden. Ziel sei es, "Spielführer" sein zu können, sagte Merz.
Quelle: dts Nachrichtenagentur