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Clement lehnt Ausweitung des Meisterzwangs ab

Archivmeldung vom 25.07.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.07.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Wolfgang Clement Bild: INSM, on Flickr CC BY-SA 2.0
Wolfgang Clement Bild: INSM, on Flickr CC BY-SA 2.0

Der frühere Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) lehnt Bestrebungen in der großen Koalition ab, den Meisterzwang im Handwerk wieder auszuweiten. "Wir brauchen das Handwerk, die duale Ausbildung und den großen Befähigungsnachweis", sagte Clement der "Welt". "Aber dass wir die Meisterpflicht brauchen, haben die Befürworter bis heute nicht überzeugend dargelegt."

In Clements Amtszeit als Bundeswirtschaftsminister während der rot-grünen Koalition wurde die Handwerksreform von 2004 beschlossen - sie schaffte die Meisterpflicht als Voraussetzung zur Berufsausübung für 53 der 94 Handwerkszweige ab. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) drängt auf eine Wiedereinführung. "Die mit der Novelle der Handwerksordnung verbundene Hoffnung, durch die Abschaffung der Meisterpflicht mehr Fachkräfte zu bekommen, hat sich nicht erfüllt", sagte ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer der Zeitung. Unterstützt wird die Forderung unter anderem vom Vize-Chef der Unionsfraktion im Bundestag, Carsten Linnemann, und vom Fraktionsvize der SPD, Sören Bartol.

Ordnungspolitisch wäre die Revision der Reform nach Auffassung von Ökonomen ein Rückschritt. "Der Meisterzwang dient letztlich der Abschottung der betroffenen Märkte zulasten des Verbrauchers. Dieser leidet unter eingeschränktem Wettbewerb und den resultierenden höheren Preisen", sagte der Ökonom Jan Schnellenbach von der Technischen Universität Brandenburg. Das Argument der Qualitätssicherung sei vorgeschoben. Die kleineren Bundestagsparteien setzen auf Freiwilligkeit statt auf eine Wiederbelebung des Meisterzwangs.

"Der Plan der Koalition, in einzelnen Bereichen die Meisterpflicht wieder einzuführen, wird die bestehenden Probleme im Handwerk nicht kurzfristig lösen", so Reinhard Houben, der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion. Wichtig sei eine deutliche Ausweitung des sogenannten Meister-BAföG. Die Grünen setzen auf mehr Anerkennung handwerklicher Ausbildungen als Zulassung für Hochschul- und Fachhochschulstudien. "Wir müssen die Chancen des Meisterbriefes betonen, statt auf Zwang zu setzen", sagte die Mittelstandsbeauftragte der Partei, Claudia Müller, der "Welt".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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