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Historiker fordert intensivere Aufarbeitung der Kolonialgeschichte

Archivmeldung vom 12.06.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.06.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Studenten der Deutsch-Chinesischen Hochschule in Tsingtau, 1913
Studenten der Deutsch-Chinesischen Hochschule in Tsingtau, 1913

Foto: Bundesarchiv, Bild 134-A383 / CC-BY-SA 3.0
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Historiker und Kolonialismus-Forscher Jürgen Zimmerer hat eine deutlich intensivere Aufarbeitung der Kolonialgeschichte in Deutschland gefordert. "Der Rassismus heute hat Kontinuitäten zum kolonialen Rassismus", sagte Zimmerer dem Nachrichtenportal Watson.

Die Tatsache, dass der koloniale Rassismus nicht aufgearbeitet worden sei, führe dazu, dass auch der aktuelle Rassismus in Deutschland nicht aufgearbeitet worden sei. "Wenn man die Geschichte des Kolonialismus ignoriert, führt das dazu, dass auch die Wurzeln des heutigen Rassismus weniger wahrgenommen und verstanden werden."

Mit Blick auf den Sturz der Statue des Sklavenhändlers Edward Colston im britischen Bristol sagte er: "Der Sturz des Denkmals hat ein eigenes Denkmal geschaffen." Die Demonstranten hätten Colston ins Wasser geworfen - "so, wie er Sklaven von seinen Schiffen über Bord werfen ließ". So sei ein "Gegenkunstwerk" entstanden. "Das war offenbar notwendig." Allgemein sprach sich Zimmerer dafür aus, koloniale Denkmäler in Europa und den USA zu erhalten - und sie umzudeuten. Man müsse die Erinnerungsorte "dekonstruieren, sie zum Beispiel auf den Kopf stellen oder querlegen".

Man könne etwa Fassaden kolonialer Gebäude oder des Berliner Humboldt Forums mit Stacheldraht besetzen - oder die Innenhöfe des wiederaufgebauten Preußenschlosses in Berlin mit Sand aus der Omaheke-Wüste füllen, wo die Herero im kolonialen Völkermord zu Tausenden starben.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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